Faszination Zugspitze

Faszination Zugspitze

Deutschlands höchster Berg: die Zugspitze. Kaum ein Gipfel übt eine solche Faszination aus. Eine halbe Million Menschen kommt jedes Jahr hierher, vor allem aus Deutschland. Aber auch bei Asiaten und Arabern wird der höchste deutsche Berg immer beliebter. Im Sommer sind es bis zu 5000 Touristen am Tag. Da wird die Zugspitze zum Rummelplatz. Besucherführungen, Selfies am Gipfelkreuz oder eine Runde "Zipfelbob" auf dem Gletscher. Familie Neunkirchen aus dem Rheinland will nach oben - zu Fuß. Die fünfköpfige Familie will den Gipfel beim allerersten Mal ohne technische Hilfe erobern. Mehr als 2200 Höhenmeter liegen vor ihnen. Da haben sich Petra (48), Martin (49), Linus (11), Helge (14) und Janik (18) einiges vorgenommen: Eine Tour mit Hüttenübernachtung ist für die Familie Neuland. Sie werden einen Berg erleben, der viele verschiedene Seiten hat, unberührte Natur neben Massentourismus, modernste Technik neben Viehwirtschaft wie vor Hunderten Jahren. Da ist die Reintalangerhütte, auf der Hüttenwirt Michael Stimmer (48) bereits früh im Dauerstress ist: Die letzten Übernachtungsgäste haben eben erst den Frühstückstisch verlassen, da bereitet das Hüttenteam alles für die nächsten Besucher vor. In der Hochsaison wird es in der Hütte auf 1375 Metern richtig voll. Außerdem kommt heute der Hubschrauber, der die Hütte mit dem Wichtigsten für die nächsten Wochen versorgt. Ein riesiger logistischer Aufwand mitten im Naturparadies. Ganz oben an der Spitze ist Andreas Schmidt im Einsatz. Der 38-Jährige hat einen der außergewöhnlichsten Jobs Deutschlands: Er ist "Zugspitzübernachter". Auf seinem Rundgang bei Sonnenuntergang kontrolliert er, ob alle Touristen die letzte Bahn ins Tal bekommen haben. Dann schaltet er die Seilbahn ab. Als Erster ist er morgens auf den Beinen, prüft die Seilbahn und ist verantwortlich für den reibungslosen Start des neuen Besuchertages. Noch ist Ruhe auf dem Gipfel, aber schon bald kommen die ersten der bis zu 5000 Tagestouristen an. Und gleich nebenan liegt Deutschlands höchste Baustelle. Ein riskanter Job auch für die Baggerfahrer - auf fast 3000 Metern Höhe - unter extremen Bedingungen. Während des normalen Touristenbetriebs entsteht hier die weltweit höchste Stahlstütze einer Seilbahn. Eine Baustelle der Superlative. Lautes Gebimmel, Hunderte Schafe - und zwischendrin Karl Wörndle. Der 53-Jährige ist Hirte und unterhalb der Zugspitze zuständig für rund 600 Schafe. Kaum einer kennt die ruhigen Seiten der Zugspitze so gut wie er. Seit 20 Jahren lebt er in einer Holzhütte unterhalb des Gipfels und ist fast täglich unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen - und seine Tiere, wenn nötig, medizinisch zu versorgen. "Faszination Zugspitze - zwischen Natur und Touristenboom": eine "ZDF.reportage", die die vielen Facetten des höchsten deutschen Berges zeigt.

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