Fannys Reise

Fannys Reise

Wie haben junge Menschen die NS-Zeit erlebt? Welche Folgen hatte die Zeit in der NS-Diktatur für sie? Und welche Erkenntnisse können Jugendliche heute aus der Vergangenheit in die Zukunft tragen? Danach fragt ein zweitägiger Zeitzeugen-Schwerpunkt zum Thema ?Jugend im NS-Regime? am Wochenende 16. / 17. Juli 2022, jeweils ab 20.15 Uhr in ARD alpha.

Im Mittelpunkt des Programms steht eine neue Folge der jährlichen, vom Bayerischen Rundfunk und dem Münchner Volkstheater veranstalteten Diskussionsreihe ?Gespräche gegen das Vergessen? am 17. Juli 2022 um 21.00 Uhr. Zu Gast bei Andreas Bönte im Münchner Volkstheater sind die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Fanny Ben-Ami aus Tel Aviv und der Zeitzeuge Claus Günther aus Hamburg. Sie erzählen aus unterschiedlichen Perspektiven über ihre Kindheit und Jugend und geben dabei einen Einblick in das Leben und die Herausforderungen junger Menschen während des NS-Regimes.

Ebenfalls in der Gesprächsrunde sind die Direktorin der Arolsen Archives, Floriane Azoulay, sowie der Psychiater und Theologe Dr. Manfred Lütz. Fanny Ben-Ami.

Dem Abend im Münchner Volkstheater geht auch dieses Jahr wieder der ?Tag der Quellen? voraus. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte München - Berlin lesen und inszenieren Schülerinnen und Schüler persönliche Berichte und Texte aus dem Holocaust und präsentieren einige davon auf der Bühne. Musikalisch umrahmt wird der Gesprächsabend von dem US-amerikanischen Künstler und Musiker Daniel Kahn.

Begleitend dazu stellen mehrere Filme die Zeitzeuginnen Fanny Ben-Ami und Angelica Bäumer sowie den Zeitzeugen Claus Günther vor. Der Spielfilm ?Fannys Reise? und die Dokumentation ?Zeugin der Zeit: Fanny Ben-Ami? am 16. Juli um 20.15 Uhr und um 21.50 Uhr spüren der filmreifen Lebensgeschichte der Autorin und Künstlerin nach: 1943 wird sie als 13-Jährige zur unfreiwilligen Anführerin einer Gruppe jüdischer Kinder, die völlig auf sich alleine gestellt vor den heranrückenden Nazis aus Frankreich in die Schweiz fliehen - eine bewegende Geschichte über Mut, Stärke und Überleben und über ein junges Mädchen, das angesichts von Krieg und Flucht lernt, über sich hinauszuwachsen.

Im Film ?Zeugin der Zeit: Angelica Bäumer? am 17. Juli um 20.15 Uhr berichtet die 1932 geborene Wiener Journalistin, Autorin und Kunstmanagerin von der tief prägenden Zeit ihrer Kindheit, in der sie gemeinsam mit ihrer jüdischen Familie durch großes Glück die NS-Verfolgung überlebt hat. Familie Bäumer bekommt Hilfe von einem katholischen Pfarrer, der die Kinder bei sich versteckt und ihnen so das Leben rettet.

Ganz anders verläuft die Jugend von Claus Günther in Hamburg, von der die Dokumentation ?Zeuge der Zeit: Claus Günther? um 22.15 Uhr erzählt: Seine Vorbilder als Kind sind Nazi-Größen wie Hitler, Göring oder Goebbels. Nach Kriegsende erkennt er die Verbrechen der Nationalsozialisten und die zerstörerische Wirkung der Nazi-Ideologie. Und so widmet er sein Leben dem Kampf für Demokratie und gegen Ausgrenzung - übrigens auch als einer der ältesten Poetry-Slammer Deutschlands.

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