"Ey, Herr Stober!" - Ein Lehrer kämpft um jedes Kind

"Ey, Herr Stober!" - Ein Lehrer kämpft um jedes Kind

Manchmal ist Herr Stober kurz davor, zu verzweifeln. "Aber das geht ja nicht. Und es bringt auch nichts. Nicht mir und nicht meinen Schülern". Ralf Stober ist Lehrer an der Rosenstein Werkrealschule in Stuttgart-Nord. Und "seine" Schüler sind 23 Jungs und Mädchen der Klasse 10a, die in diesem Jahr ihren Werkrealschulabschluss schaffen wollen. Herr Stober will sie alle auf diesem Weg mitnehmen. Einige von ihnen wird er jedoch unterwegs verlieren.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer begleiten die 10a und ihren Klassenlehrer sechs Monate lang. Von den Halbjahreszeugnissen im Februar bis zum Abschluss Ende Juli. "betrifft" ist dabei, wenn die Schülerinnen und Schüler voller Hoffnung in die Endphase starten. Doch nicht bei allen werden sich diese Hoffnungen erfüllen. Da ist Bashar, vor kurzem erst aus Syrien geflüchtet, der unbedingt aufs Gymnasium wechseln will. Da ist Mehmet, der noch nie ein Buch gelesen hat. Oder Alexandra, die Hebamme werden will. Mittendrin ist Herr Stober, der einen Drahtseilakt wagt: Immer wieder anzutreiben, immer wieder zu motivieren - und gleichzeitig nicht zu vergessen, wo er hier eigentlich ist. An einer Schule in Stuttgart, an der über 90 Prozent der Kinder ausländische Wurzeln haben.

Der Film bewertet nicht, er beobachtet. Im Klassenzimmer, zu Hause, bei Klausuren und Zeugniskonferenzen und auch bei der Abschlussfahrt in Berlin. Autorin Jennifer Rieger ist dabei, wenn Lehrer kurz vorm Durchdrehen sind und Schülerinnen und Schüler einfach nicht mehr zum Unterricht erscheinen. Der Film zeigt, was es heutzutage bedeutet, Lehrerin oder Lehrer zu sein.

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