Even that Void

Even that Void

DokumentationGroßbritannien / Norwegen  

Im Jahr 1610 schrieb Johannes Kepler in einem Brief an Galileo Galilei über die zukünftigen Möglichkeiten des Reisens im All: "Gäbe es Schiffe oder Segel, die den himmlischen Lüften standhielten, so gäbe es manche, die nicht einmal den leeren Raum fürchten." Um den leeren Raum der Arktis geht es in "Even That Void - In arktischer Leere". Es ist ein Film über die Zukunft unseres Planeten, der den traditionellen Umwelt-Dokumentarfilm auf den Kopf stellt und nicht die technologischen, sondern die moralischen Grenzen der Erforschung und der Beherrschung der Natur anspricht. Wir könnten inzwischen alles erobern - aber sollten wir das wirklich?
Verpackt ist dieser ökologische Film für das 21. Jahrhundert in eine futuristische Erzählung. Zwar reisen tatsächlich 20 internationale Künstler für zweieinhalb Wochen mit dem Segelboot in Norwegens arktischem Spitzbergen-Archipel umher, sie leben und arbeiten auf dem Schiff und an Land, und ihre Projekte entstehen in Reaktion auf die extreme Umgebung und deren eigene Schönheit. Doch die Geschichte, die uns erzählt wird, ist (Science-)Fiction: Der Regisseur beziehungsweise Kapitän berichtet in seinem Logbuch von den Künstlern als einem Team von Experten, das auf eine Mission in die Zukunft geschickt wird. Diese Spezialisten sollen Wege finden, die Arktis gewissermaßen nachzubilden, wenn die Erderwärmung sie zerstört haben wird. Es gibt keinen Generalplan, keine Landkarten, keine Vorgaben. Jeder Künstler erschafft die Arktis, die seiner Erinnerung, seinen Ängsten, Wünschen, Erwartungen entspricht.
Diese Expedition dokumentiert nicht den Einfluss der Menschen auf die Umwelt, sondern es geht darum, welchen Einfluss die Umwelt auf die Menschen und ihre Kunst hat, emotional, psychologisch und ethisch.

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