Europas Westen

Europas Westen

Prächtige Giebelhäuser, steinerne Brücken, ein raffiniertes System von größeren und kleineren Wasserstraßen: Nicht umsonst nennt man Amsterdam das 'Venedig des Nordens'. In einem weiten Halbkreis umschließt der Grachtengürtel die Altstadt im Süden und Westen. Das Ensemble gilt als städtebauliches und architektonisches Gesamtkunstwerk aus dem 17. Jahrhundert und wurde 2010 zum UNESCO-Welterbe ernannt. 1602 schlossen sich Amsterdamer Kaufleute zur Niederländischen Ostindienkompanie zusammen, später folgte die Westindienkompanie. Damit begründeten sie ein Wirtschaftsimperium. Das kleine Holland war Ende des 16. Jahrhunderts zur führenden Seehandelsnation der Welt aufgestiegen. Um Platz für Handelskontore und Wohnhäuser zu schaffen, wurden Sumpfgebiete trockengelegt, hunderttausende Holzpfähle als Fundamente in den Sand gerammt. Es entstanden die drei großen Kanäle: Herengracht, Prinsengracht und Keizersgracht. Bei 'Bordeaux' denken die meisten Menschen erst an einen guten, ausgereiften, tiefroten Wein. An die gleichnamige Stadt im Südwesten Frankreichs denkt man erst danach. Die Erfolgsgeschichte der beiden ist indes aufs engste miteinander verbunden: Bordeaux war seit jeher ein Treffpunkt einflussreicher Weinhändler. Sie haben dem Hafen am Fluss der Garonne zu jenem Wohlstand verholfen, der bis heute den Namen 'Bordeaux' zu einem Qualitätssiegel macht. Seit dem 16. Jahrhundert, steht das Bürgertum der Stadt für Selbstbewusstsein, Freiheitswillen, Stolz und Unabhängigkeit. Ein Bürgertum, das jahrhundertelang Wirtschaftsbeziehungen mit England, Portugal, Nordafrika und Südamerika pflegte. Geschickt, weltoffen und weitgehend unabhängig vom zentralistisch, royalistischen Paris, zeigte sich Bordeaux als Vorreiter eines wirtschaftlichen Globalismus. Die Reise durch den Westen Europas führt auch nach Liverpool, nach Antwerpen ins Plantin-Moretus Museum und zu den Hügelgräbern 'Bend of Boyne' nördlich von Dublin.

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