Eugen Jochum dirigiert

Eugen Jochum dirigiert

Zeitgenössische Musik 

Die 7. Symphonie, König Ludwig II. von Bayern gewidmet, ist wohl das populärste Werk Bruckners. Es wurde 1884 in Leipzig unter dem Dirigat von Arthur Nikisch uraufgeführt. Die Wiederholung in München kurz danach wurde zu einem der wenigen großen Erfolge zu Lebzeiten des Komponisten.

Dass Bruckner der große Durchbruch nie gelang, lag nicht zuletzt an der konservativen Presse. Der einflussreiche Musikkritiker Dr. Eduard Hanslick, die treibende Kraft der Konservativen und Vorkämpfer Brahms', bezeichnete ihn als "gefährlichen Neutöner und Wagnerianer". Dr. Hanslick ging sogar so weit, dass er eine Kritik einer Bruckner-Symphonie mit der Bemerkung ablehnte, er wolle "dem Publikum die Schande des Konzertsaales ersparen".

Unter "Schande" verstanden seine Zeitgenossen wahrscheinlich weniger die riesigen Ausmaße seiner Kompositionen als vielmehr das Neuartige der Form und die pathetische Diktion seiner Orchestersprache. Er hatte das klassische Ebenmaß, das die Symphonien seines großen Zeitgenossen und Rivalen Brahms beseelte, gesprengt.

Während Anton Bruckner am zweiten Satz seiner 7. Sinfonie arbeitete, erschütterte ihn die Nachricht von Richard Wagners Tod: So wurde der Schluss des Adagios zu einer ergreifenden Totenklage.

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