Erster Weltkrieg: Tod in Tunnels und Schächten

Erster Weltkrieg: Tod in Tunnels und Schächten

GeschichtsdokuUSA  

Im Jahr 2012 sollte eine zwei Kilometer lange Wasserleitung um die belgische Stadt Mesen verlegt werden. Bevor die Bagger kamen, durchsuchten die Archäologen das Erdreich. Denn Mesen gehörte zu den blutigsten Schauplätzen des Ersten Weltkrieges. In den Schützengräben hatten sich britische und deutsche Soldaten fast drei Jahre lang gegenübergelegen. Die freigelegten Gräben sind zweifelsohne die besterhaltenen dieses Krieges. Es wurden Bunker und Tunnel gefunden, die sich unter dem gesamten Schlachtfeld hindurchzogen. Da die Munitionsreste im Boden teilweise noch scharf waren, arbeitete das Archäologenteam mit einem Minensuchtrupp des Militärs zusammen, und sogar die Bagger waren gepanzert. Nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche fand man Hunderte von Kugeln sowie nicht explodierte Giftgasbomben. In einem Schrank, der fast 100 Jahre ungeöffnet geblieben war, lagerten große Mengen noch scharfer deutscher Handgranaten. Aber es fanden sich auch Briefe, Kleidungsreste, Geldbörsen und andere Dinge, die den Soldaten gehörten, die hier ihr Leben ließen. Diese archäologischen Funde sind die beredten Zeugen einer der größten Offensiven des Ersten Weltkrieges, der Schlacht von Mesen. In diesem Teil Belgiens, der bis zum Juni 1917 die Westfront markierte, trugen die Alliierten nach empfindlichen Niederlagen letztlich durch die Sprengung von 19 gigantischen Minen unter deutschen Stellungen einen entscheidenden Sieg davon.

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