Erfolgsgeschichten in Rot-Weiß-Rot - Von Manner bis zum Kornspitz

Erfolgsgeschichten in Rot-Weiß-Rot - Von Manner bis zum Kornspitz

Die ORF-III-Neuproduktion macht sich auf die Suche nach der Geschichte der großen österreichischen Lebensmittelproduzenten. Am Anfang des 20. Jahrhunderts zählte Österreich 60 Millionäre die in der Lebensmittelindustrie großes Geld machten. Heute ist das nicht viel anders. Red Bull, sprudelnde Limonade, hat Dietrich Mateschitz immerhin zum zweitreichsten Österreicher gemacht. Sogar ein Kaffeehaus brachte Anfang des 20. Jahrhunderts seinem Besitzer einen Millionärsstatus - das Cafe de l ´Europe. Damals, bevor es abbrannte, stand es ein paar Häuser weiter als heute, direkt gegenüber vom Riesentor des Stephansdoms und verköstigte Diplomaten, Angehörige des Kaiserhauses und Künstler wie Gustav Mahler. Künstler standen jeher in engem Kontakt und Abhängigkeitsverhältnis zu Großindustriellen. Die Industriellenfamilie Lederer zum Beispiel war gut mit Schiele und Klimt befreundet und besaß die bedeutendste Klimtsammlung ihrer Zeit. Spiritus und Melasse haben das ermöglicht. Zucker und Süßwaren waren seit jeher ein typisch österreichisches "Geschäft". Ebenfalls in diese Zeit fällt die Gründung des heute größten österreichischen Süßwarenherstellers - Manner. Der Gründer Josef Manner wurde mit Schokolade und seiner Haselnussschnitte steinreich und die Firma produziert heute noch in Wien. Wien war im 19. Jahrhundert übrigens traditionell eine Weinstadt. Bis Anton Dreher das Bier brachte. Der arbeitete sich vom Schankburschen zum Brauereipächter hoch und kaufte sich schließlich eine Brauerei in Schwechat. Sein Enkel, ebenfalls Anton Dreher, produzierte um die Jahrhundertwende über 1 Million hl Bier - Schwechater war damals somit das größte Brauunternehmen der Welt. Vom Kornspitz bis zum Kattun-Sekt macht sich die Dokumentation auf die Spuren der österreichischen Industriegeschichte - denn auch Erfolg geht scheinbar durch den Magen.

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