Er hat niemals Zeit

Er hat niemals Zeit

Künstlerporträt 

Im Sommer 2015 spielte er noch einmal eine Hauptrolle. Da ist er 94 und quicklebendig wie eh und je. In Strumpfhosen steht Herbert Köfer auf der Bühne der Comödie Dresden und bringt sein Publikum zum Lachen. Der Volksschauspieler aus Brandenburg will es allen noch einmal zeigen. Die Rolle eines Rentners ist die Rolle seines Lebens. Als 1978 im DDR-Fernsehen die Serie "Rentner haben niemals Zeit" startet, versammelt sich die TV-Nation vor dem Fernsehschirm. Wie sich das Ehepaar Anna und Paul Schmidt, gespielt von Helga Göring und Herbert Köfer, um Enkel, Kiez und Nachbarschaft kümmern, rührt das Publikum.
Wie kaum ein anderer hat Herbert Köfer Fernsehgeschichte geschrieben. Er ist dabei, als im Dezember 1952 das DDR-Fernsehen mit einem Versuchsprogramm auf Sendung geht. Der erste Nachrichtensprecher der "Aktuellen Kamera" - das ist er. Und als am Silvesterabend 1991 in Adlershof das Licht ausgeht, da fehlt er auch nicht. Mit Frank Schöbel singt er im Duett "Der Letzte macht das Licht aus". Dazwischen liegen viele erfolgreiche Fernsehjahre. Köfer führt durch die erste Unterhaltungsshow des DDR-Fernsehens "Da lacht Bär", öffnet 99 Mal "Das Blaue Fenster", die Adlershofer Nostalgiesendung, und fehlt in keinem TV-Schwank. Köfer ist Conferencier wie Komödiant wie Volksschauspieler.
Geboren wird er 1921 in Berlin Prenzlauer-Berg. Doch zu Hause fühlt er sich in Brandenburg. Mit seiner dritten Frau Heike lebt Herbert Köfer heute am Seddiner See.

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