Entlang der böhmischen Elbe

Entlang der böhmischen Elbe

Schon im Quellgebiet der Elbe, auf tschechisch 'Labe', wird deutlich, wie eng die Wurzeln deutscher und tschechischer Kultur ineinander verschlungen sind. Hier haust eine Spukgestalt, die in den Sagen beider Nationen bis heute gegenwärtig ist: Rübezahl, der 'Hüter des Goldes'. Am Ufer reihen sich herausragende Schauplätze deutscher und böhmischer Geschichte aneinander. Erst seit der Öffnung des 'Eisernen Vorhangs' wird die über tausend Kilometer lange Elbe wieder als Völker verbindendes Ganzes wahrgenommen, als gemeinsames Erbe von Deutschen und Tschechen, als symbolträchtiger Strom, an dessen Ufern sich herausragende Schauplätze deutscher und böhmischer Geschichte aneinanderreihen. Beim früheren Königinhof errichtete man eine gewaltige Talsperre. Eine Hochwasserkatastrophe wie jene, bei der die Elbe im einst so glanzvollen Badeort Kukus (Kuks) einen Großteil der barocken Anlagen und Prunkbauten hinwegspülte, sollte sich nicht wiederholen. Erst vor hundert Jahren wurde hier der Fluss gezähmt. In der Folge entstand am Elbufer eines der ersten Stromkraftwerke des Landes - und ein neues Stadtviertel im Stil der beginnenden Moderne. Königgrätz wurde zum 'Salon der Republik', zu dessen internationalem Ruhm die Klavierfabrik Petrof beitrug. Im Goldenen Bogen, der Kornkammer Böhmens, stößt man auf den Schauplatz der 'Schlacht von Königgrätz', bei der am 3. Juli 1866 Zehntausende junger Soldaten ihr Leben lassen mussten. In Pardubice (Pardubitz), eine der schönsten Städte in Böhmen, ließen die einstigen Stadtherren entlang der Elbe 230 Fischteiche anlegen und zahlreiche Kanäle graben, die das Pardubitzer Land zu einer der fruchtbarsten Gegenden Böhmens machten. Kutná Hora, das frühere Kuttenberg, ist die letzte Station dieser Reise entlang der böhmischen Elbe. Als Hochburg des Silberbergbaus, Sitz der königlichen Münze und zeitweilige Königsresidenz galt Kuttenberg nach Prag jahrhundertelang als bedeutendste Metropole des Landes. In der Krypta der Friedhofskirche von Sedlec (Sedletz) sind die Gebeine von über 40.

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