Endstation Sonderflug

Endstation Sonderflug

Jedes Jahr werden Tausende von Männern und Frauen, die illegal in der Schweiz leben, verhaftet. Einige der sogenannten Sans-Papiers, also Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung, und abgewiesene Asylsuchende warten im Gefängnis von Frambois auf ihre Abschiebung aus der Schweiz. Mit einem negativen Asylentscheid in der Hand werden sie gezwungen, das Land zu verlassen. Einige von ihnen haben Jahre in der Schweiz verbracht, haben gearbeitet, Steuern bezahlt und eine Familie gegründet. Administrativhaft kann bis zu 24 Monaten dauern. Die Abschiebung erfolgt ohne Vorwarnung. Kein Wunder, dass hinter den geschlossenen Gefängnistoren täglich die Spannungen steigen. Auf der einen Seite stehen Aufseher mit menschlichen Wertvorstellungen, auf der anderen Seite Menschen in Angst und unter Stress. Die Beziehungen untereinander sind geprägt von ganz unterschiedlichen Emotionen. Sie reichen von Freundschaft bis Hass, von Respekt bis Auflehnung - und das bis zum Moment der Ausschaffung. Ihre Ankündigung trifft jeden wie ein Faustschlag. Sie führt bei den Betroffenen oft zu Verzweiflung und Gefühlen der Demütigung. Wer sich gegen den Transport wehrt, wird gefesselt und mit Gewalt in ein Flugzeug gesetzt. In dieser Extremsituation hat Verzweiflung einen Namen: Sonderflug.

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