Elefanten im Hotel

Elefanten im Hotel

Nathan Pilcher studiert und filmt seit 20 Jahren das Leben von Wildtieren in Afrika, und insbesondere das von Elefanten. Seine Regeln dabei sind einfach: Er beobachtet die Tiere und stört sie nicht. Die Grenze zwischen Mensch und Tier ist ihm heilig und darf nicht überschritten werden.

Doch in einer luxuriösen Lodge in Sambia geschieht etwas jenseits jeglicher Erwartung, das sowohl Nathan als auch Elefanten-Experten weltweit ratlos macht. Fünf wilde Elefanten - angeführt vom Leittier, der Elefantenmutter namens Wonky Tusk - steigen die Treppen zur Logde empor und betreten die Eingangshalle, um im Innenhof einen Mangobaum als Futterstelle zu benutzen. Hier sind die Manieren der Elefanten tadellos. Doch auf der anderen Seite des naheliegenden Flusses verursachen dieselben Tiere Chaos in den Dörfern, zerstören Ernten, reißen Zäune um, trampeln Häuser nieder und jagen den Dorfbewohnern regelmäßig Schrecken ein.

Nathans Projekt ist es, dieses merkwürdige Verhalten zu verstehen und deshalb folgt er Wonky Tusk und ihrer Familie über einen Zeitraum von vier Jahren. Dabei kommt er zu der Erkenntnis, dass Elefanten weitaus intelligenter, einfallsreicher und den Menschen ähnlicher sind als er es je geahnt hatte.

Während der Regenzeit muss Nathan überschwemmte Flüsse und Lagunen bezwingen, um den Elefanten in den Busch zu folgen. Für Nathan gibt es keinen Zweifel daran, dass Wonky Tusk und ihre Familienmitglieder sich gegenseitig wertschätzen. Wonky Tusk und ihr Clan scheinen telepathische Fähigkeiten zu haben, die weit über das bisherige wissenschaftliche Verständnis hinausgehen.

Eines Tages bringt Wonky Tusk einen Elefantenjungen zur Welt, der Wellington genannt wird. Während Raubtiere selten ausgewachsene Elefanten angreifen, sind Jungtiere bevorzugte Ziele. So schnellt ein Krokodil aus dem Wasser und schnappt nach Wellingtons Rüssel. Nur das furchtlose Einschreiten der Familie rettet ihn aus dieser verzweifelten Lage.

Nathan folgt der Elefanten-Familie und filmt ihren dramatischen Alltag. Sie übersteht nicht nur Raubtierangriffe und entzieht sich dem Zorn der Dorfbewohner, sondern sie hält stets zusammen, um Wellington zu schützen und ihm alles zum Überleben in der Wildnis beizubringen.

Und dann ist Wonky Tusk plötzlich verschwunden. Nathan macht sich auf die Suche, doch ihre Familie ist ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt. Er hört von Gerüchten, dass Wonky Tusk tot sei.

Bald findet Nathan ihr Skelett. Er fürchtet auch um das Wohlbefinden von Wellington, der mittlerweile drei Jahre alt ist.

Schließlich erscheint Wellington wieder in der Lodge, um den Mangobaum aufzusuchen. Das Familienerbe des Muttertiers Wonky Tusk wurde weitergegeben. Es erscheint wie eine Art neuer Vertrag zwischen zwei Arten: ein Vertrag, der auf tiefem Vertrauen beruht.

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