El Olvido - Das Vergessen

El Olvido - Das Vergessen

Lima ist die Hauptstadt Perus, eines südamerikanischen Landes, über das die Menschen in Europa nicht viel wissen. Die Protagonisten des Dokumentarfilms der niederländischen Filmemacherin Heddy Honigmann, die in Peru geboren wurde, sind meist einfache Leute, ohne richtige Schulbildung, die ihre Arbeit ruhig, höflich und so unauffällig wie möglich verrichten. 30, 40 und manchmal sogar 50 Jahre lang haben sie in verschiedenen Positionen gedient: früher der mächtigen peruanischen Aristokratie, dann der ökonomisch erstarkenden Mittelklasse und heute denen, die nach den zahlreichen Staatskrisen noch übrig sind aus Ober- und Mittelschicht. Sie sind die stillen Zeugen politischer Ränke und Skandale, Staatsstreiche, geheimer Liebesaffären und glamouröser Auftritte. Sie haben Orson Welles erlebt und Ava Gardner, die im 'Gran Hotel Bolivar', dem Hotel der Reichen, Schönen und Mächtigen, nach ein paar 'Pisco Sour' barfuß tanzte. Sie haben Charles de Gaulle bedient und Richard Nixon, die Rolling Stones und viele andere internationale Größen. Und natürlich die Politiker, Minister und Präsidenten Perus, manche demokratisch gewählt, viele durch einen Putsch an die Macht gekommen. Keiner dieser Großen und Mächtigen hat bei ihnen einen guten Eindruck hinterlassen - dazu haben die Dienenden zu viel gesehen und zu wenig Gutes. Ihre Lieblingswaffe ist die Ironie. Und sie müssen lernen, zu vergessen, um sich nicht dem Zynismus, dem Hass und dem Schmerz zu ergeben. Filmemacherin Heddy Honigmann erzählt von der Würde und Stärke ihrer Protagonisten, ihrem Stolz, der Liebe zu ihrem Land und ihrem Humor, den sie sich nicht nehmen lassen. Sie gibt ihnen eine Stimme - gegen das Vergessen.

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