Eine Klinik in Jerusalem

Eine Klinik in Jerusalem

Das Hadassah-Hospital in Jerusalem ist nicht nur eine der größten und modernsten Kliniken im Nahen Osten, sondern auch ein Ort der Völkerverständigung. Palästinensische und israelische Chirurgen retten hier jeden Tag gemeinsam Leben. Die Organisation "Ein Herz für den Frieden" sorgt dafür, dass auch Kinder aus den palästinensischen Gebieten Zugang zur Erste-Klasse-Medizin haben. Zehn Kilometer westlich von Jerusalem liegt die größte Klinik des Nahen Ostens: das Hadassah-Hospital. Vor über hundert Jahren wurde es von amerikanischen Hebammen gegründet. Ihr Credo: Bedürftigen helfen, unabhängig von Herkunft oder Religion. Das gilt hier bis heute und wird jeden Tag gelebt - so etwa vom israelisch-palästinensischen Ärzteteam auf der Kinder-Herz-Station. Die Kindersterblichkeit in Palästina ist fast fünfmal höher als in Europa. Die meisten der Kinder, die noch im Säuglingsalter sterben, haben einen angeborenen Herzfehler. Rund 300 lebensrettende Operationen führen die Kinderherzchirurgen jedes Jahr durch, 50 davon an Kindern aus den besetzten Gebieten, deren Eltern die Operation nicht bezahlen könnten - wäre da nicht die Organisation "Ein Herz für den Frieden". Muriel Haim, französische Ärztin und Gründerin der Initiative, hat vor 13 Jahren beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen, dass herzkranke palästinensische Kinder sterben müssen "nur weil sie auf der falschen Seite des Grenzzauns geboren sind". Der Verein unterstützt auch die Ausbildung palästinensischer Ärzte. Einer von ihnen ist Ibrahim Abu Zahira. Neben seiner Arbeit im Hadassah betreibt er eine Praxis in Hebron, wo er als eines von acht Kindern aufwuchs. Während er vielen seiner Patienten helfen kann - nicht zuletzt mit dem Zugang zur Erste-Klasse-Medizin des Hadassah - gibt es in anderen Teilen der besetzten Gebiete noch immer Kinder, die sterben müssen, weil sie nicht oder nicht rechtzeitig im Hadassah ankommen.

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