Ein Sünder in Mekka

Ein Sünder in Mekka

DokumentationUSA  

Nach seinem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm "Ein Dschihad für die Liebe" (2007) begibt sich der offen homosexuelle, muslimische Filmemacher Parvez Sharma in seinem neuen Dokumentarfilm auf eine Reise nach Mekka, zum Geburtsort des Islam. Obwohl er ein ambivalentes Verhältnis zu seinem Glauben hat, sehnt er sich nach einer spirituellen Verbindung und nach den Traditionen seiner Familie und Kultur. Er will herausfinden, ob er Muslim genug ist und ob der Islam für jemanden wie ihn Platz hat.

Mekka ist die meistbesuchte Stadt der Welt und die verbotenste zugleich. Nicht-Muslimen ist der Zutritt nicht erlaubt, und Sharmas Film gibt einen bisher nie gesehenen Einblick in diese heilige Stätte. Der in Saudi-Arabien praktizierte Wahabi-Islam verbietet das Fotografieren und die Darstellung der menschlichen Form, wenn auch viele Pilger diese Regel missachten. So auch der Filmemacher Parvez Sharma: Mit seinem iPhone im Gepäck und umgeben von vier Millionen Muslimen aus aller Welt, erzählt Sharma eine Geschichte des Islams, wie sie noch nie gesehen und erzählt wurde. Durch seine Beobachtungen, Begegnungen und Gespräche mit anderen Muslimen und eigenen Reflexionen entsteht das komplexe Bild einer modernen "United Nations of Islam".

Die rituelle Reise nach Mekka ist eine sehr persönliche zugleich: Sharma unternimmt sie auch in Gedenken an seine Mutter, an deren Tod er durch die Offenlegung seiner Homosexualität Schuld zu haben glaubt. Das Persönliche erhellt das Politische in seinem Film, der um die Frage kreist: Gibt es einen Platz im Islam für Sünder wie ihn?

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