Ein Schiff, zwei Männer und 400 Brücken

Ein Schiff, zwei Männer und 400 Brücken

Schiffsführer Werner Döbberthin verbringt mehr Zeit mit seinem Motorenwart Fred Lenke als mit seiner Frau. Die beiden arbeiten auf der "Seeadler" im Dienst des Wasser- und Schifffahrtamts.

Die Maschine der "Seeadler" taufte Döbberthin "Sabine", auf den Namen seiner Frau: "Zu Hause hat Sabine das Sagen, hier auf dem Wasser hört Sabine auf mich", flachst er. Die riesige Steigerponton der "Seeadler" hilft Brückeningenieuren bei ihren Untersuchungen.

Sie sind die "Hausärzte der Brücken" und testen regelmäßig die Standfestigkeit der rund 400 Brücken. Das Hantieren mit dem 40 Meter-Steiger ist heikle Maßarbeit - ein Fehler und die Arbeit kommt tagelang zum Erliegen.

Zwischen den Inspektionen erlebt die Besatzung der "Seeadler" immer wieder neue Abenteuer: Sie retten Kühe auf einer verlassenen Havelinsel oder ärgern die mit den Seeregeln unvertrauten Freizeitkapitäne durch freche Ansagen. Schon seit den 1960er-Jahren sind die beiden zunächst für DDR-Binnenschifffahrt unterwegs gewesen. Auf der heute aus Naturschutzgründen für Binnenschiffer gesperrte Havel, ist es ihnen manchmal einsam zumute. Mit ihnen unterwegs werden die Zeiten der DDR-Binnenschifffahrt wieder lebendig - ob in Berlin-Rummelsburg oder beim Stahlwerk Brandenburg. So wird die Reise durch Stadt und Natur zugleich zur unterhaltsamen wie nostalgischen Zeitreise.

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