Ein sauberes Geschäft

Ein sauberes Geschäft

Jessica Altenburger verfolgt ein außergewöhnliches Geschäftsmodell. Die 33-jährige Zürcherin vermietet Trockentoiletten an die Slum-Bewohner von Lima.
Patrick Schellenberg begleitet die Schweizerin dorthin und erlebt, wie eine einfache Toilette das Leben verändern kann, denn zweieinhalb Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Sanitäranlagen, wie man sie hierzulande kennt.
Die Menschen in Slums verrichten ihr Geschäft in Latrinen, die sie in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnhütten graben. Fäkalien versickern unkontrolliert im Boden. Gefährliche Krankheitserreger verbreiten sich. Ein Leben in Würde lässt sich so nicht realisieren.
Das will Jessica Altenburger ändern. Die Trockentoiletten, die ihre Firma vermietet, kommen ohne Chemikalien, Wasser und Strom aus. Das ist entscheidend, denn in den Slums gibt es keine funktionierende Infrastruktur. Weil eine Kanalisation fehlt, sammelt Jessica Altenburgers Firma die Exkremente der Kundschaft jede Woche ein und verarbeitet sie zu Kompost.
Reporter Patrick Schellenberg begleitet Jessica Altenburger zu einer neuen Kundin. Während der Monteur in der Stube das Abluftrohr an die Trockentoilette anschließt, erzählt Nelly Palomino Gomez, die zwölf Dollar Monatsmiete für die Toilette seien viel Geld für sie. Aber sie habe die stinkende Latrine in ihrem Hinterhof einfach nicht mehr ertragen. Als der Monteur fertig ist mit seiner Arbeit, posiert sie stolz neben dem ersten WC, das sie in ihrem Leben besitzt.

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