Ein Leben für Bücher. Gerhard Steidl

Ein Leben für Bücher. Gerhard Steidl

Er holt Stars aus der ganzen Welt nach Göttingen, hat die Weltrechte am Gesamtwerk des verstorbenen Nobelpreisträgers Günter Grass und druckt alles für den Modeschöpfer Karl Lagerfeld, vom Briefpapier über Einladungskarten zu den exklusiven Modenschauen bis zum Kunstbuch.

Im Alter von gerade einmal 17 Jahren hat Gerhard Steidl seinen Verlag in Göttingen gegründet, heute gehört er zu den erfolgreichsten Verlegern weltweit. Künstler aus aller Welt reisen zu ihm, um ihre Bücher verlegen zu lassen. Das Besondere: Bei Steidl findet tatsächlich noch alles unter einem Dach statt, vom Layout bis zum Druck des fertigen Buches.

Der Film begleitet Gerhard Steidl bei seiner Arbeit, etwa wenn er zusammen mit Bryan Adams den letzten Feinschliff an dessen Fotobuch vornimmt. Um sein Arbeitspensum zu schaffen, ist der 66-Jährige morgens meist der Erste in seinem Verlag und abends der Letzte. Um so effektiv wie möglich arbeiten zu können, hat er einen Chauffeur und einen Koch, der für ihn und die Künstler Mittagessen kocht.

Steidl stammt aus einfachen Verhältnissen, ist in Göttingen aufgewachsen. Da er als Kind zu mager war, hat seine Mutter ihm auf Rat des Kinderarztes viel Fett zu essen gegeben, ein paar Jahre später wurde kindliche Fettsucht diagnostiziert. Der junge Gerhard Steidl bekam Preludin verschrieben, ein Psychopharmakon. Schließlich erkannte eine Lehrerin das Problem, das Medikament wurde abgesetzt, Steidl machte mit 17 Jahren Abitur.

Eigentlich wollte Gerhard Steidl Fotograf werden. Doch als er sah, dass andere besser waren als er, gründete er seinen Verlag und legte damit den Grundstein für seinen heutigen Erfolg. Der Film zeigt eindrücklich, wie der Göttinger Gerhard Steidl zu einem der besten Verleger der Welt geworden ist.

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