Ein Jahr Australien - Mit dem Rucksack unterwegs

Vor rund einem Jahr sind Marlene Sindt und Olga Windecker zum bislang größten Abenteuer ihres Lebens aufgebrochen. Mit dem Rucksack touren sie durch Australien. Beide sind gerade 20 und haben Europa bisher noch nie verlassen. Auf ihrer Reise nach Sydney lernen sie sich kennen und verbringen die ersten Tage in Australien zusammen mit anderen Backpackern - Rucksacktouristen - aus Deutschland. Die Stimmung ist gut, beide sind unbekümmert, entspannt und neugierig auf das kommende Jahr. Sieben Monate später sind sie längst heimisch in Australien. Für ein paar Wochen sind sie gemeinsam entlang der Ostküste gereist, dann ist ihnen das Geld ausgegangen. Marlene arbeitet nun in einer Müll-Recycling-Anlage nördlich von Melbourne. Jeden Tag muss sie acht Stunden lang stinkenden Müll am Fließband sortieren. Olga ist bewusst nach West-Australien mitten aufs Land gegangen, um wegzukommen von den typischen Reiserouten der Backpacker. Sie arbeitet östlich von Perth in einem Pub. Der Besitzer stellt häufig Rucksack-Touristinnen ein, denn so kommen die Minenarbeiter im Ort häufiger mal vorbei. Immer mehr junge Menschen zieht es nach dem Abitur für ein Jahr in die Ferne, vorwiegend nach Australien. Dort herrscht Personalmangel auf den Farmen und im Servicebereich. Deshalb stellt die Regierung großzügig begrenzte Arbeitsvisa für junge Menschen aus. Viele Firmen und Farmen halten sich mit den Rucksack-Touristen über Wasser: Diese arbeiten für ein paar Monate, zum Beispiel als Pflücker auf einer Farm oder als Kellner, und ziehen dann weiter. Marlene und Olga hat das Abenteuer Australien bisher gut gefallen. Obwohl es manchmal schwer war, fernab der Heimat auf eigenen Füssen zu stehen zu stehen. Beide sind erwachsener und selbstbewusster geworden. Aber beide sind auch froh, bald wieder nach Hause in Deutschland zu sein.