Ein Fall für Fitik-Yarisan

Ein Fall für Fitik-Yarisan

GesellschaftsportraitD  

Die junge Deutschtürkin Birsen Fitik-Yarisan ist Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei in Karlsruhe. Viele ihrer Mandanten sind Ausländer oder haben einen - meist türkischen - Migrationshintergrund. Aber auch Deutsche ohne Migrationshintergrund haben Vertrauen in ihre juristische Kompetenz. Sie ärgert sich, wenn Leute immer wieder erstaunt sind über ihren Werdegang: 'Es gibt doch in Deutschland mittlerweile in allen akademischen Berufen Migranten. Nicht nur Fließbandarbeiter und Putzfrauen!' Der Film von Mouhcine El Ghomri begleitet die junge Anwältin beruflich und privat über mehrere Monate hinweg. Birsen Fitik-Yarisan wurde 1975 als Tochter von türkischen Migranten in Stuttgart geboren. Ihr Vater, jetzt Rentner, hatte früher ein kleines Unternehmen. Ihre Mutter ist Hausfrau und hat die vier Kinder großgezogen. Die Familie Fitik war und ist eine liberale Familie, für die Bildung - auch die der Mädchen - einen großen Stellenwert besitzt. Birsens Kanzleieröffnung 2006 war ein ganz besonderer Tag: 'Als mein Vater das erste Mal in die Kanzlei gekommen ist, da hat er Tränen in den Augen gehabt, vor lauter Stolz', erinnert sie sich. Die junge Rechtsanwältin fühlt sich als Deutsche, aber auch als Türkin. Sie ist zweisprachig und spricht zudem fließend Schwäbisch. Die juristischen Fälle, die Birsen Fitik-Yarisan vertritt, erzählen viel über Menschen, die nicht verwurzelt sind wie sie. Die den Spagat zwischen zwei Kulturen als Problem empfinden, als Zusammenprall von Mentalitäten.

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