Ein Abend mit Michel Audiard

Ein Abend mit Michel Audiard

Künstlerporträt 

Michel Audiard (1920-1985) zählt zu den wichtigsten Drehbuchautoren und Dialogisten Frankreichs. Innerhalb von nur 35 Jahren schrieb er über 100 Drehbücher. Er arbeitete zunächst als Journalist, Filmkritiker und Romanautor, bevor er durch Zufall 1949 sein erstes Drehbuch "Mission à Tanger" schrieb. Seine Skripte bestachen vor allem durch ihre lebensnahen und witzigen Dialoge, die teilweise zu regelrechten Sprichwörtern im französischen Sprachgebrauch wurden.

ARTE widmet dem vielzitierten Talent einen Abend und stellt mit "Taxi nach Tobruk" eines seiner raffinierten Drehbücher vor: Während des Zweiten Weltkrieges nehmen vier französischen Soldaten in der Libyschen Wüste einen deutschen Offizier gefangen. Doch die Umstände bringen die feindlichen Männer einander näher. Ein Antikriegsfilm des Regisseurs Denys de la Patellière, der mit viel Ironie für die Völkerverständigung plädiert.

Im Anschluss lädt der Dokumentarfilm "Michel Audiard: Ich red' nicht mit Idioten - was hab' ich denn davon?" zu einer Reise durch das Leben des Drehbuchautors ein. Die Regisseure Yves Riou und Philippe Pouchain lassen in dem Porträt die Menschen aus Audiards Umfeld zu Wort kommen. Sie beschreiben ihn als Lügner, Dieb, Faulenzer - und als Genie! Er genoss seinen Erfolg und verschleierte zugleich gerne seine Persönlichkeit. Der Film zeigt Audiard auch als passionierten Radfahrer, als langjährigen Freund des Schauspielers Jean Gabin und als Opfer der revolutionären Ideen der Nouvelle Vague.

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