Don Carlos aus der Pariser Oper

Don Carlos aus der Pariser Oper

Die Pariser Bastille-Oper eröffnet die Spielzeit 2017/2018 mit der französischen Fassung der Verdi-Oper "Don Carlos" und schenkt dem Kulturherbst der französischen Hauptstadt damit in mehrfacher Hinsicht ein echtes Highlight.

Zum einen versammelt die großartige Besetzung, die mit Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva, Ludovic Tézier, Elina Garanca und Ildar Abdrazakov fünf herausragende Stimmen, die in dem packenden Operndrama mit wunderschönen Partien glänzen können. Zum anderen hält sich die Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an das ursprüngliche französische Original, verzichtet also auf die Ballettszenen. Diese Fassung von "Don Carlos" war seit über zwanzig Jahren nicht zu sehen, zuletzt hatte sie Luc Bondy 1996 im Théâtre du Châtelet auf die Bühne gebracht.

Spanien und Frankreich stehen seit Jahrzehnten im Krieg. Die Verlobung von Don Carlos, dem spanischen Thronfolger und Sohn des Königs Philipp II., mit Elisabeth de Valois, der Tochter Heinrichs II. und Katharinas von Medici, soll den Frieden herbeiführen. Bei einem heimlichen Treffen im Wald von Fontainebleau hatten sich die beiden jungen Leute ineinander verliebt. Doch König Philipp II. beschließt, Elisabeth selbst zu heiraten... Krzysztof Warlikowski verschlankt die Tragödie auf das Wesentliche und lässt Raum für intime Gefühle inmitten eines imaginären Freskos, das letztlich näher an der Wahrheit ist als die Geschichtsschreibung.

Mit Philippe Jordan am Dirigentenpult entdeckt das Publikum diese große Oper in fünf Akten in ihrer allerersten Fassung, deren französische Textvorlage Verdi für die Uraufführung im Jahr 1867 selbst bearbeitete. ARTE überträgt das Spektakel live aus der Pariser Oper.

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