Dollar Heroes

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Das nordkoreanische Regime unterhält eines der größten Zwangsarbeitssysteme weltweit. Die Regierung, durch die internationalen Wirtschaftssanktionen knapp bei Kasse, verkauft ihre eigenen Leute als Arbeitskräfte an Firmen in Russland, China und einem Dutzend anderer Länder auf der ganzen Welt, auch in die Europäische Union. Experten schätzen, dass seit der Machtübernahme von Kim Jong Un die Zahl nordkoreanischer Zwangsarbeiter auf rund 100.000 gestiegen ist. In Nordkorea werden sie mit dem Versprechen hoher Löhne und Ruhm für ihre Familien gelockt. Doch einmal verpflichtet und ins Ausland geschleust, müssen sie bis zu 14 Stunden pro Tag unter teilweise unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Ihr Verdienst wird zu einem großen Teil einbehalten und direkt nach Pjöngjang überwiesen. Viele verdienen oftmals über Jahre nichts. Die Arbeiter leben unter ständiger Überwachung durch nordkoreanische Aufseher. Nicht selten sind sie mehrere Jahre im Ausland, bevor sie ihre Familien wiedersehen dürfen.
Die Schicksale der Arbeiter zeugen vom Zynismus und der Unmenschlichkeit dieses Systems. Die Nutznießer sind der nordkoreanische Staat, der mit den so erwirtschafteten Devisen unter anderem sein Atomprogramm finanziert, aber auch die Bauunternehmen, Lebensmittelfirmen und Werften in Dutzenden Ländern, die die Zwangsarbeiter beschäftigen. Das nordkoreanische Machtstreben und die Kräfte der Globalisierung sind einen faustischen Pakt eingegangen: Billige Arbeitskräfte schuften für das Atomprogramm des Diktators, während die Vereinten Nationen und die Europäische Union wegschauen.

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