Dinge, die man tun kann, wenn man tot ist!

Dinge, die man tun kann, wenn man tot ist!

Das Anatomische Institut der Kieler Universität beherbergt eine der weltweit schönsten anatomischen Sammlungen. Hier kann ein Spender gleichzeitig seinem Wunsch der Wissenschaft zu dienen, nachkommen, wie auch eine eventuell zu Lebzeiten vorhandene exhibitionistische Neigung befriedigt werden. Oberpräparator Günther-Rudolf Klaws ist der Pop Art-Künstler unter den Angehörigen seiner Zunft. Seine Kreationen sind ungewöhnlich farbenfroh und höchst ästhetisch. Für die Ausstellung nimmt er nur die schönsten Organe der Körperspender. Wer Pech hat und kein besonders attraktives Inneres vorzuweisen hat, wird nur für Lehrzwecke präpariert. Besonders gelungenen Exemplaren winkt dagegen die Reise zum alljährlichen Kongress bundesdeutscher Präparatoren. In der Universitätsklinik Maryland, Baltimore geht es schon weit handfester zu. Chirurgen üben in Seminargruppen oder einfach auch mal in der Freizeit an frischen Leichen ihre Fingerfertigkeit. Der besondere Dienst, den man den Übenden als Leiche tut: Man blutet nicht. Ronald Wade, der Leiter des Anatomischen Institutes, erklärt, es sei ja schließlich besser an Leichen Operationstechniken zu verbessern, als dies durch Assistenzen und Zuschauen während 'normaler' Operationen zu tun. Und so mancher Chirurg hätte gerne eine Leiche zu Hause. Am Anthropologischen Forschungsinstitut der University of Tennessee sind die Untersuchungsmethoden an Leichen weitaus weniger invasiv. Hier wird ihr Körper im Grunde sich selbst und den Kräften der Verwesung überlassen - alles unter wissenschaftlicher Beobachtung selbstverständlich. Die meisten Untersuchungsobjekte liegen einfach hinter dem Zentrum auf der Wiese; manche bekleidet, andere nackt. Ein paar Auserwählte erfahren eine Sonderbehandlung: Sie werden begraben, in Plastikfolie eingewickelt oder in einem Kofferraum verstaut. Alle gängigen Methoden der kriminellen Leichenbeseitigung wurden hier schon an den Testobjekten angewandt. Rachel Parkinson ist darauf spezialisiert anhand von Verwesungsbakterien Todeszeitpunkte zu bestimmen.

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