Die Zwangsläufigkeit des Unglücks

Die Zwangsläufigkeit des Unglücks

Wie kann ein Mensch schon als Kind in einen Strudel geraten, aus dem er nicht mehr hinausfindet? Diese Erfahrung machte Walter Nowak. "Reporter" begleitet ihn auf der Suche nach Antworten.

Walter beginnt im Alter von 58 Jahren langsam zu verstehen, wieso sein Leben stets zuverlässig die schlimmst mögliche Wendung genommen hat. Aus heutiger Sicht erkennt er so etwas wie eine Zwangsläufigkeit seines Unglücks. Wie konnte es dazu kommen?

Zuerst waren da seine Eltern, die ihn nicht wollten. Weil es zu Hause irgendwann nicht mehr ging, kam er ins Heim: Dort wurde er jahrelang missbraucht. Dies wiederum führte dazu, dass seine Leistungen in der Schule einbrachen. Darum kam er in die Psychiatrie - und wurde unfreiwilliger Teilnehmer an Medikamentenversuchen.

All das weiß Walter erst seit einigen Jahren. Denn er hatte die Erinnerungen an seine traurige Kindheit und Jugend jahrzehntelang verdrängt. Erst mit gut 50 holten sie ihn wieder ein - und helfen ihm nun, sein eigenes Leben zu verstehen.

Reporter Simon Christen hat sich mit Walter Nowak auf die Suche nach dessen Vergangenheit gemacht. Es ist ein Blick zurück in die Zeit der Heim- und Verdingkinder, eine Zeit des systematischen Versagens der Aufsicht und der fehlenden Kontrolle - aber auch eine Zeit, die nie vor Gericht aufgearbeitet werden wird, weil all die Verbrechen mittlerweile verjährt sind.

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