Die Sprache des Herzens

Die Sprache des Herzens

Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts, in der Nähe von Poitiers. Das von Nonnen geführte Institut Larnay kümmert sich um junge Mädchen unterschiedlichen Alters, die taub geboren wurden und deshalb auch nicht sprechen können.

Schwester Marguerite (Isabelle Carré) gehört noch nicht lange zu den Nonnen des Hauses. Die junge Frau arbeitet am liebsten im Garten. Eines Tages im Mai fährt ein Einspänner in Larnay vor. Der Kutscher, Monsieur Heurtin , hat neben sich ein junges Mädchen an den Kutschbock gefesselt - seine Tochter Marie Heurtin . Marie ist taubblind. Obwohl die Eltern sie lieben, sahen sie sich außerstande, dem Mädchen etwas beizubringen. Marie trägt ein altes Hemd, niemals Schuhe und flieht vor allem, was sie nicht kennt, auf einen Baum.

Die Oberin fürchtet, dass selbst Larnay mit einer Taubblinden überfordert ist. Sie weist Marguerite an, Marie vom Baum zu holen. Dabei entsteht zwischen der jungen Schwester und der jungen Wilden ein erster, intensiver Kontakt, der alles ändern wird. Zunächst weist die Oberin das Anliegen des Vaters, die Tochter aufzunehmen, aber zurück.

Doch Marguerite lässt nicht locker, überredet die Mutter Oberin, Marie in Larnay ein neues Zuhause zu geben. Die junge Nonne macht sich auf den langen Fußmarsch, um das Mädchen bei ihren Eltern abzuholen.

Von nun an ist alles in Marguerites Leben ein Kampf - ein Kampf darum, Marie etwas beizubringen. Der Lehrprozess ist eine endlose Wiederholungsschleife, die Fortschritte sind zunächst nicht spürbar, später minimal. Maries Ausfälle stören den ansonsten gut organisierten und harmonischen Schulalltag. Die anderen Schülerinnen müssen immer wieder Rücksicht nehmen auf die mit einfachen Alltagstätigkeiten überforderte Außenseiterin.

Doch eines Tages kommt der lang erhoffte Durchbruch. Jetzt kann Marie alles lernen, was ihr früher verschlossen war, darunter auch, sich mit Zeichensprache zu verständigen. Marguerite hat Maries Geist aus seinem Gefängnis befreit. Maries Eltern sind überglücklich über die Fortschritte ihres Kindes.

"Tochter meiner Seele, Licht meines Lebens", nennt Marguerite Marie, bevor sie zu einer Kur aufbricht, die ihr Lungenleiden bessern soll. Weil Marie ihre wichtigste Bezugsperson schmerzlich vermisst, bricht Marguerite die Kur in den Bergen vorzeitig ab und kehrt nach Larnay zurück. Marguerite muss Marie darauf vorbereiten, dass sie nicht immer da sein wird, das Leben aber dennoch weitergeht.

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