Die Sonnenöfen der Pyrenäen

Die Sonnenöfen der Pyrenäen

WissenschaftsdokuD  

'Die Energiequelle der Zukunft ist die Sonne'. Bis vor kurzem wurde diese These noch als grüne Utopie belächelt oder sarkastisch mit der Frage 'Und, was ist, wenn's regnet?' als unrealistische Spinnerei abgetan. Doch Sonnenenergie ist gratis und im Überfluss vorhanden, und die Technik, sie umweltfreundlich zu nutzen, steht längst bereit. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) kommt zu dem Schluss: Die vollständige Versorgung Europas mit Solarstrom wäre innerhalb kürzester Zeit möglich. Die Sonne könnte also nicht nur die Energiequelle der Zukunft werden, sondern schon der Gegenwart sein. In den französischen Pyrenäen, hoch oben unter dem meist wolkenlosen Himmel der Cerdagne, wird schon seit Jahrzehnten mit den Möglichkeiten der Solarenergie experimentiert. Im Sonnenofen von Mont-Louis schickt Denis Eudeline mit einem beweglichen Spiegel das Licht der Sonne in einen Hohlspiegel. Der bündelt die Strahlen in einem Punkt. Und was dann geschieht, verschlägt jedem Besucher den Atem. Unvorstellbare Energien werden frei, kein Material der Erde hält dem stand. Acht Stockwerke hoch ist der Hohlspiegel des Sonnenofens von Odeillo. Die Energie, die hier erzeugt werden kann, ist sogar noch 20-mal höher als die des Prototyps in Mont-Louis. Denis Eudeline, der unermüdliche Tüftler und Direktor des Sonnenofens von Mont-Louis, und Gilles Flamant, der Wissenschaftler und Forschungsdirektor von Odeillo, wissen beide, dass sie ihrer Zeit weit voraus sind. Sie können nur warten, bis die Zeit sie eingeholt hat.

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