Die Soldaten

Die Soldaten

Ihr eilte der Ruf voraus, fast unaufführbar zu sein: Bernd Alois Zimmermanns 15-Szenen-Oper 'Die Soldaten', 1960 fertig gestellt und erst 1965 in Köln uraufgeführt, geht zurück auf das gleichnamige Drama des Sturm-und-Drang-Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz. Zimmermanns Werk gilt als kühnste Opernschöpfung der musikalischen Avantgarde und als Hauptwerk des modernen Musiktheaters im 20. Jahrhundert. Hohe technische Anforderungen an die Aufführungspraxis und das Außerkraftsetzen vieler zuvor geltender musikalischer und dramatischer Regeln machen 'Die Soldaten' zur Herausforderung für jeden Regisseur und Dirigenten. In Salzburg wagen sich der lettische Regisseur Alvis Hermanis und der Orchesterleiter Ingo Metzmacher an das Werk. Hermanis siedelt die Geschichte der Soldaten im Ersten Weltkrieg an. 'Aber wir wollen keine geschichtliche Abbildung machen, sondern eine menschliche. Uns geht es nicht darum, eine bestimmte Zeit zu definieren, sondern um die schreckliche Masse Mensch. Wozu ist er fähig, wenn er losgelassen wird?', sagt der Regisseur über sein Werk. 3sat zeigt die auf vier Akte angelegten Neuinszenierung von den Salzburger Festspielen. In den Gesangsrollen - begleitet von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Ingo Metzmacher - sind neben anderen Laura Aikin, Tanja Ariane Baumgartner, Alfred Muff und Tomasz Konieczny zu sehen. 3sat setzt seinen diesjährigen Festspielsommer am Freitag, 7. September, um 21.00 Uhr mit 'BBC Proms: Konzert der Wiener Philharmoniker' aus London fort.

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