Die singende Stadt

Die singende Stadt

Von den ersten Überlegungen bis zur Premiere einer Oper vergehen oft Jahre. Mit den Entscheidungen für ein Projekt setzt sich eine gigantische Maschinerie in Gang. Calixto Bieitos Neuinszenierung von Richard Wagners 'Parsifal' an der Staatsoper Stuttgart ist ein gutes Beispiel für einen Arbeitsprozess, dessen Struktur, System und Energie auf dem subtilen Zusammenspiel vielfältiger Kräfte beruht. Voraussetzungen für eine gelungene Aufführung sind das Ineinandergreifen kreativer und handwerklicher Prozesse, die Auseinandersetzungen über inhaltliche und ästhetische Positionen, über die Vielzahl an Meinungen und Möglichkeiten, die in ein gemeinsames Resultat münden müssen. Denn Wagners 'Parsifal' benötigt zahlreiche Gestalter, Ausführende, Handwerker und Techniker. Das Labyrinth von Fluren, Durchgängen, Untergeschossen und Zwischenböden der Stuttgarter Staatsoper ist schier undurchdringlich. Malersaal, Schreinerei, Schneiderei, der Schnürboden und die Unterbühne sind die Arbeitsbereiche der rund 1.200 Beschäftigten dieses gigantischen Dreispartenhauses. Eine Stadt in der Stadt. Den Entstehungsprozess einer Oper begleitet Vadim Jendreyko in 'Die singende Stadt' am Beispiel einer 'Parzival'-Inszenierung an der Staatsoper Stuttgart. Vadim Jendreyko taucht in das komplexe Universum dieses großen Opernhauses ein. Er zeigt die Freuden und die Krisen, die Banalitäten und Genialitäten, die Gegensätze und Gemeinsamkeiten, die den Arbeitstalltag im Stuttgarter Opernhaus bestimmen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen