Die Rückkehr der "Landshut"

Die Rückkehr der "Landshut"

Für Jürgen Vietor, Pilot der Lufthansa und seit ein paar Jahren im Ruhestand, geht ein Traum in Erfüllung. Im Jahr 1977 war er der Copilot der entführten Lufthansa-Maschine und hatte mit den anderen 90 Menschen an Bord fünf Tage lang unter unsäglichen Bedingungen um sein Leben gebangt. Nach der Befreiung hatte er die Maschine immer im Auge behalten. Bis 1985 flog sie noch für die Lufthansa, wurde dann verkauft und landete schließlich auf einem Flugzeug-Friedhof in Brasilien.

Und nun - im vierzigsten Jahr nach der Befreiung durch die Eliteeinheit GSG 9 - ist die Politik auf das Schicksal der inzwischen schrottreifen Maschine aufmerksam geworden. Außenminister Sigmar Gabriel persönlich hatte sich für ihre Rückholung nach Deutschland und für ihre Präsentation im Dornier-Museum in Friedrichshafen eingesetzt, als Mahnmal gegen den Terror.

Diese Boeing 737 sei ein geschichtsträchtiger Ort, finden auch andere Opfer der "Landshut"-Entführung. Für Gabriele von Lutzau ist sie ein Symbol dafür, dass der Staat sich nicht erpressen lasse. Dies sei gerade heute besonders wichtig, in Zeiten zunehmender terroristischer Bedrohung. Gabriele von Lutzau war damals als junge Stewardess an Bord, auch ihr liegt die Rückkehr der Maschine am Herzen.

Doch bis es so weit ist, muss einiges an logistischem Aufwand betrieben werden. Die "Landshut" ist längst nicht mehr flugfähig. Unter der Regie von Lufthansa-Technikern muss sie im brasilianischen Fortaleza zerlegt und in einer riesigen Antonov-Frachtmaschine zurück nach Deutschland gebracht werden. Die Zeit drängt, pünktlich zum Jahrestag der Entführung im Oktober 2017 soll das Flugzeug feierlich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Film von Martina Treuter begleitet die letzte Reise der "Landshut" zurück nach Deutschland und erzählt auch deren dramatische Entführungsgeschichte noch einmal.

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