Die Reportage: Wundererde für das Wendland

Die Reportage: Wundererde für das Wendland

Wie wird aus unfruchtbarem Boden grünes Ackerland? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden. Doch ein Patentrezept gibt es bis heute nicht. Durch die Erfindung des Kunstdüngers ist man der Lösung näher gekommen. Aber der Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft birgt auch Gefahren wie ausgelaugte Böden und belastetes Grundwasser. Abgesehen von zunehmenden Umweltproblemen wird Kunstdünger immer teurer und die Rohstoffe, die bei seiner Herstellung als Basis dienen, sind irgendwann erschöpft. Im Wendland, dem ehemaligen Zonenrandgebiet, ist man jetzt der Lösung, fruchtbare Erde ohne chemische Düngemittel zu gewinnen, vielleicht ein wenig näher gekommen. 'Terra Preta' heißt das 'Wundermittel' vom Amazonas. Aus dem Portugiesischen übersetzt bedeutet das 'schwarze Erde'. Damit machten die Indios bereits vor Jahrhunderten den nährstoffarmen Boden des Urwaldes fruchtbar. Aber wie haben sie das geschafft? NDR Autor Ralf Hoogestraat sucht Antworten und will wissen: Funktioniert das Prinzip der Indios auch im großen Stil? Der gelernte Betriebswirt Fried Graf von Bernstorff hat jetzt im Wendland den ersten großen Feldversuch in Deutschland gestartet. Gefördert wird das Projekt 'Terra Preta' vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg prüfen, ob womöglich das Rezept der brasilianischen Indios in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Welternährung leisten könnte. Doch vor Ort im Wendland sieht man das ein wenig bescheidener. Fried Graf von Bernstorff und seine Initiative 'Wendepunktzukunft' wollen erst einmal testen, ob es auch wirklich funktioniert. Kann man eine sandige Region mithilfe von 'Terra Preta' in einen fruchtbaren Acker verwandeln? Ralf Hoogestraat und sein Kamerateam haben diesen Versuch einen Sommer lang begleitet.

Bewertung

0,0   0 Stimmen