Die Reise des jungen Che

Die Reise des jungen Che

Der 23-jährige Ernesto Guevara de la Serna (Gael García Bernal) ist ein braver Sohn aus bürgerlichen Verhältnissen. Er studiert Medizin und steht kurz vor dem Examen. Trotzdem entschließt er sich, sein behütetes Zuhause in Buenos Aires zu verlassen und mit dem Biochemiker Alberto Granado (Rodrigo de la Serna), einem Freund der Familie, auf eine Reise zu gehen. Die beiden haben einen Traum: Auf Albertos Motorrad, einer betagten Norton 500, die sie optimistisch 'La Poderosa' ('Die Allmächtige') nennen, wollen sie quer durch Lateinamerika reisen - ein damals streckenweise noch nicht erkundeter Kontinent. Die beiden starten als unbekümmerte Latino-Easy-Rider, die ihre schmale Reisekasse aufbessern, indem sie sich mit Witz und Improvisation überall durchschnorren. In der Tasche hat Che zusätzlich stolze 15 US-Dollar. Dafür soll er seiner adligen Freundin Chichina (Mía Maestro) einen modischen amerikanischen Badeanzug aus Florida mitbringen. Doch als das klapprige Motorrad seinen Geist aufgibt, erleben die beiden hemdsärmeligen Abenteurer die Welt um sich herum bald aus einer ganz anderen Perspektive. Das Leben der leidgeprüften Wanderarbeiter in Chile und die Arbeit auf einer Leprastation bewegen den jungen Che nachhaltig. Er wird seine Weltsicht verändern. Aus dem Grünschnabel wird allmählich ein Mann, der eine politische Vision entwickelt - und den die Welt heute als Che Guevara kennt. Das Konterfei von Che Guevara hat inzwischen weit über politische Kreise hinaus einen Platz in der Alltagskultur gefunden. Es ziert T-Shirts und Ansteckbuttons ebenso wie Poster, Gürtelschnallen und Schlüsselanhänger. Doch wer dieser Revolutionsführer eigentlich war, was er dachte und fühlte - diese Frage verschwand hinter seiner schieren Omnipräsenz als Pop-Ikone. Walter Salles hat diesen Prozess umgekehrt und der Ikone wieder menschliche Züge verliehen. Entstanden nach den beiden Büchern 'The Motorcycle Diaries. Latinoamericana.

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