Die Plastikfischer von Fehmarn

Die Plastikfischer von Fehmarn

Experten schätzen, dass jährlich 20.000 Tonnen Plastikabfall in die Nordsee gelangen. Das Gleiche gilt vermutlich auch für die Ostsee. Die Inselfischer vom Hafen Burgstaaken/Fehmarn beteiligten sich als erste Ostsee-Fischer in Deutschland am internationalen Projekt 'Fishing for litter' (Müllfischen), das bereits seit 2003 in der Nordsee läuft. Dort haben schottische Fischer bis heute 460 Tonnen Müll aus dem Meer gefischt. In Deutschland hat der Naturschutzbund das Projekt initiiert, was nicht bei allen Fischern Begeisterung auslöste. Plastikmüll gilt als besonders tückisch, weil er sich durch die Wellen und Brandung im Wasser in winzige Partikel zersetzt. Diese treiben schon millionenfach im Meer und werden von Kleinstlebewesen als Plankton aufgenommen. So gelangen auch Gifte von Kunststoffen wie Weichmacher in die Nahrungskette der Meerestiere und so auch auf unseren Tellern landen. Die Bilanz auf Fehmarn: Die 20 beteiligten Fischer von Fehmarn und Heiligenhafen konnten in der ersten Saison rund 700 Kilogramm Müll aus der Ostsee fischen. Der meiste Abfall stammte aus der Berufs- und Sportschifffahrt, obwohl das Seerecht seit mehr als 30 Jahren die Müllentsorgung in der Ostsee verbietet. 'Die Reportage' begleitet beteiligte Fischer auf ihren Fängen, zeigt aber auch ihre misstrauischen Kollegen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen