Die Ökobestatter von Semur-En-Auxois

Die Ökobestatter von Semur-En-Auxois

1995 drehten Valérie Denesle und Anne Peyrègne eine Dokumentation über die Gebrüder Girard, die ein Bestattungsunternehmen in Semur-en-Auxois besitzen. „Wir haben das Unternehmen von unserem Vater geerbt, und wir durften keine Dummheiten machen“, erklärte damals Bernard, einer der beiden Brüder.

20 Jahre später werden die Filmemacherinnen von den Girard-Brüdern zur Einweihung des ersten Ökokrematoriums der Region eingeladen. Verblüfft stellen sie fest, dass mittlerweile Bernards Kinder das Unternehmen übernommen haben: Olivier, Solène und Loïc, alle um die 30, setzen die Familientradition fort und pflegen die Leidenschaft für den „schönsten Beruf der Welt“, wie ihr Vater zu sagen pflegte.

Vor 20 Jahren hatten die beiden Filmemacherinnen noch einen kleinen Familienbetrieb gefilmt, in dem die Särge nach Maß angefertigt wurden und der Trauerzug dem Leichenwagen bis zum Friedhof folgte. Eingeäschert wurden damals nur drei Prozent der Verstorbenen. Heute treffen sie auf ein Unternehmen, das zwar immer noch in Familienhand ist, sich aber radikal zukunftsorientierten Projekten verschrieben hat. Inzwischen werden mehr als 30 Prozent der Verstorbenen eingeäschert.

Zwischen der „kleinen“ Familien- und der „großen“ Unternehmensgeschichte thematisiert die Dokumentation die Weitergabe einer Berufung von einer Generation zur nächsten, die Veränderlichkeit von Bestattungsritualen und letztendlich auch die Beziehung des Menschen zum Tod. Weit entfernt von den Klischees, die der Beruf des Bestatters für gewöhnlich weckt, gewährt „Die Ökobestatter von Semur-en-Auxois“ faszinierende Einblicke in das Privatleben einer glücklichen Familie.

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