Die Minen des Hephaistos

Die Minen des Hephaistos

Die Geschichte beginnt vor etwa 10 000 Jahren in Vorderasien, als die Menschen sesshaft werden. Sie lassen sich an festen Plätzen nieder, bestellen den Boden und züchten Tiere. Ein geregelter Alltag mit gezielter Vorratshaltung verschafft der Gemeinschaft Freiraum für handwerkliche Experimente. Irgendwann finden die Bauern fremdartige, grün schillernde Steine. Noch ahnen sie nicht, dass kostbares Kupfer darin schlummert. In reiner Form kommt es in der Natur selten vor. Der Fachmann spricht von 'gediegenem' Kupfer. Spielerisch wie Kinder machen die Siedler zaghafte Versuche und verwenden das seltene Pigment zunächst für die Dekoration von Totenmasken. Dann merken sie, dass das Material in der sengenden Glut des Lagerfeuers weich wird und sich bearbeiten lässt. Mit viel Geduld und Muskelkraft hämmern sie Kleinwerkzeuge, Waffen und Zepter. So bescheiden nimmt die erste technologische Revolution der Menschheit ihren Anfang. Im nächsten Schritt lernen die Steinzeitler Metall zu schmelzen. Neue Berufe entstehen, der Bedarf an Metall steigt rasant an. So folgen die Menschen den grünen Brocken und stoßen auf Erzgestein in den Bergen. Immer tiefere Stollen treiben sie in die massiven Wände. Die zerklüfteten Felsen im jordanischen Wadi Araba, einem der ältesten Erzreviere der Welt, tragen Spuren vom umfangreichen Abbau, der dort über Jahrtausende bis in die Römerzeit boomte. Mit der Massenproduktion an Kupfer beginnt eine neue Ära.

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