Die Jurtenkinder

Die Jurtenkinder

Wer das urbane Zentrum von Ulan Bator in der Mongolei verlässt, entdeckt zahllose Jurten und einfache Holzhäuser, die sich ringartig um die Stadt legen. Hier wohnen die Ärmsten.

Alkohol, Gewalt und Missbrauch sind alltäglich. Die Bernerin Christine Jäggi, die als Reiseleiterin die Mongolei 2003 kennengelernt hat, wollte diese Abwärtsspirale nicht hinnehmen. Sie gründete einen Verein für ein besseres Leben der Jurtenkinder.

Heute ist die Kindertagesstätte Bayasgalant, mongolisch für "glücklich", für 175 Kinder zu einem zweiten Zuhause geworden. Hier bekommen sie drei Mahlzeiten am Tag, saubere Kleidung, Betreuung und Bildung, hier dürfen sie aber vor allem Kind sein und spielen. Die 56-jährige Christine Jäggi, selbst Mutter zweier erwachsener Kinder, kennt die Geschichten der Kleinen und Großen.

Mehrmals wöchentlich skypt sie mit der mongolischen Projektleiterin Zayanyam Okhinoo, die alles fest im Griff hat. Sie sprechen über Kinder, die zu Hause vom betrunkenen Vater angegriffen werden und freuen sich aber auch über den 18-jährigen Battur, der die Schule als Jahrgangsbester abgeschlossen hat und nun studieren will.

Die Reporterin Elvira Stadelmann hat Christine Jäggi auf ihrer jährlichen Reise in die Mongolei, die sie macht, um sich vor Ort ins Bild zu setzen, begleitet. Beim Wiedersehen kochen die Emotionen hoch, und es bestärkt Jäggi in ihrem Engagement, wenn sie sieht, wie Kinder, denen das Leben kaum eine Chance gibt, Fortschritte machen und selbstbewusst werden. Dieses Jahr hat sie für "ihre" Kinder eine Reise in die mongolische Steppe geplant - ein Highlight, denn die meisten haben die Stadt noch nie verlassen und kennen das weite Land, das 40 Mal so groß ist wie die Schweiz, nur vom Hörensagen.

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