Die Isar - Der letzte Wildfluss

Die Isar - Der letzte Wildfluss

Eigentlich verändert sich der Lauf der Isar ständig - zumindest auf ihren ersten 60 Kilometern. Sie entspringt in Tirol, fließt in Scharnitz im Karwendel nach Bayern über die Grenze und mündet nach 300 km bei Deggendorf in die Donau.

Während der Fluss flussabwärts ab München weitgehend verbaut und kanalisiert ist, besitzt die Isar flussaufwärts noch ihren ursprünglichen Charakter. Je weiter man ihrem Lauf in Richtung Alpen zurück folgt, umso wilder wird sie. Dort, wo die Isar als Wildfluss in einem weiten Bett zwischen den steil aufragenden Bergen des Karwendels dahinfließt, hat sich eine Flusslandschaft erhalten, die in Deutschland einzigartig ist. Entlang dieser Strecke bietet sie heute noch ein Bild, wie es wohl alle Alpenflüsse nach der Eiszeit geboten haben. Seit fast 10.000 Jahren kann sie sich hier fast völlig frei entfalten.

Die Dokumentation von Jürgen Eichinger zeigt, welche abwechslungsreichen und zum Teil sehr seltenen gewordenen Lebensräume die Isar auf ihren ersten 60 Kilometern durchfließt und weshalb sie als letzter großer Wildfluss Deutschlands gilt. Kein anderer Fluss besitzt noch eine derartige Kraft und Dynamik. Durch das Wechselspiel von Erosion und Ablagerung verändert sich der Fluss ständig. An der wilden Isar konnten Tier - und Pflanzenarten überleben, die andernorts durch die Verbauung der Flüsse oder dem Bau von Stauseen schon lange verschwunden sind: etwa Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Gefleckte Schnarrschrecke. Die Landschaft besticht durch karge Schönheit, als Wildfluss hat die Isar jedoch mit den Herausforderungen der Gegenwart zu kämpfen.

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