Die Insel - West-Berlin zwischen Mauerbau und Mauerfall

Die Insel - West-Berlin zwischen Mauerbau und Mauerfall

Die zweiteilige Dokumentation von Stefan Aust und Claus Richter schildert die wichtigsten und spannendsten Ereignisse aus knapp drei Jahrzehnten West-Berlin. "Es war", so die Autoren, "ein bisschen Disneyland, ein bisschen Horrorkabinett, ein bisschen Museum, ein bisschen Weltstadt, ein bisschen Gartenlaube und ein bisschen Truppenübungsplatz. Ein vielfältiger Anziehungspunkt für die schrägen Vögel dieser Welt." Als am 9. November 1989 vor dem Brandenburger Tor tausende Menschen aus Ost und West auf der Mauer tanzten und den Kurfürstendamm eroberten, wurde schnell klar: Dies war das Ende der DDR. Doch es war auch das Ende einer Stadt, die wie keine andere das Symbol der deutschen Teilung, des Kalten Krieges, des Aufbruchs und des gesellschaftlichen Wandels war - des in Ost und West geteilten Berlin. Es war auch das Ende eines in der Geschichte einmaligen Sozialexperiments: Leben in einer in Friedenszeiten eingeschlossenen Stadt. Die Dokumentation öffnet den Blick in ein Panoptikum. Es ist eine Reise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte, die Berlin wie keine andere Stadt geprägt, erschüttert und zerrissen hat. Eine Kollage von persönlich Erlebtem, von kleinen und großen Geschichten, die sich verdichten zur Geschichte der Stadt. Sie wird chronologisch erzählt: Teil eins der Dokumentation beschäftigt sich mit der Zeitspanne zwischen Mauerbau und den großen Studentendemonstrationen und endet mit dem Tod des Studenten Benno Ohnesorg; Teil zwei behandelt die Zeitspanne zwischen dem Ende der 1960er Jahre und dem Fall der Mauer im November 1989. Als US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 vor dem Schöneberger Rathaus seinen historischen Satz sagte: "Ich bin ein Berliner!", da sprach er über eine Frontstadt, aber auch über ein Lebensgefühl. Westberlin war mehr als eine eingemauerte Stadt. Es war ein Hort der Freiheit, ein Ort des trotzigen Widerstands. Unter den besonderen Lebensbedingungen dieser "Insel" entstand ein eigenes kulturelles und geistiges Klima, das Künstler und Abenteurer aus der ganzen Welt anzog.

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