Die Heilige Kubas

Die Heilige Kubas

DokumentationKuba / Deutschland  

Seit der Zeit der kubanischen Revolution, in der Lebensmittel und vor allem Fleisch knapp waren und damit spekuliert wurde, gilt die Kuh dort fast als ein heiliges Tier. Die Viehzüchter dürfen sie zur Milchproduktion aufziehen, aber nicht schlachten. Der Staat hat das Monopol auf Fleischverwertung. Nur an staatliche Stellen können Kühe zur Schlachtung verkauft werden. Auf dem Markt ist das Fleisch jedoch so teuer, dass es nur für Restaurants für ausländische Touristen oder für privilegierte Gruppen erschwinglich ist.

Die Autorin Elke Lehrenkrauss, die während ihres Filmstudiums an der Kunsthochschule für Medien Köln ein Gastsemester in Kuba verbrachte, zeigt in ihrem Dokumentarfilm "Die Heilige Kubas", wie stark die Verbindung der Viehzüchter zu ihren Tieren ist und wie gleichzeitig der Unmut über überkommene Regeln des Staates wächst, die den heutigen Bedürfnissen der Bevölkerung nicht mehr angemessen sind. Viehdiebstahl ist zu einem häufigen Delikt geworden, weil sich ärmere Leute für die Ernährung ihrer Familien oft nicht zu helfen wissen. Der Film folgt in atmosphärischen Bildern dem Lebensrhythmus der Landbevölkerung, zeigt die Schönheit der Natur und macht durch die Erzählungen der Protagonisten auf die Brüche in der Idylle aufmerksam. Eingebettet in gegenwärtige Debatten um den ökologischen Schaden massenhafter Fleischproduktion stellt "Die Heilige Kubas" in einer Art irrwitzig anmutendem rhetorischen Kreisel Fragen nach Formen des Miteinanders von Tier und Mensch. Elke Margarete Lehrenkrauss studierte Videokunst an der Kunsthochschule Luzern sowie Film an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie erhielt den Preis für Neue Medien der Schweiz und mehrere internationale Stipendien. Derzeit arbeitet sie als freie Regisseurin. "Die Heilige Kubas" wurde bisher im Rahmen einer Ausstellung des Sprengel Museums Hannover und auf Filmfestivals gezeigt.

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