'Die Hand Gottes' - Emir Kusturica trifft Diego Maradona

'Die Hand Gottes' - Emir Kusturica trifft Diego Maradona

Emir Kusturica drehte innerhalb von zwei Jahren einen Dokumentarfilm über Diego Maradona und gestattet - da er selbst in diesem Film allgegenwärtig ist - gleichzeitig einen erhellenden Blick auf einen der interessantesten Filmemacher unserer Zeit. 2005: Filmemacher Emir Kusturica bricht nach Argentinien auf, um den größten aller Fußballer zu porträtieren: sein Idol Diego Armando Maradona. Er ist dabei, als Maradona mit seiner Tochter Geburtstag feiert. Der Fußballer erzählt dem Filmemacher im Haus seiner Eltern in einem Armenviertel südlich von Buenos Aires von seiner Kindheit. Aufnahmen von früher beweisen seine grandiose Ballkontrolle schon von klein auf. Maradona erzählt von seinem Aufstieg und vom Absturz, und er verrät seine Zukunftspläne. Es kommt zu einem Gegenbesuch in Serbien: Maradona winkt aus dem Wagen den Passanten auf der Straße zu, wo man ihn ebenso begeistert empfängt wie einst in Neapel. Er besucht mit seinem neuen Freund Kusturica Stadien, in denen er sich an große Momente seiner Karriere erinnert. Er demonstriert mit den lateinamerikanischen Präsidenten Chávez und Morales gegen Bush. Er fiebert im Stadion Bombonera mit seinem Club mit und wettert gegen die FIFA. Dazwischen montiert Kusturica die legendärsten Torszenen mit dem Fußballgott Maradona - zu 'God Save the Queen' von der Punkband 'The Sex Pistols' -, die Maradona-Kirche stellt sich vor, und ein Zeichentrick-Diego rächt sich an allen 'Bösen dieser Welt'. 'Der Film will die drei Maradonas, die ich während der Dreharbeiten kennengelernt habe, zeigen: den Fußballlehrer, den politisch unkorrekten Bürger, der gegen die einseitige Politik der USA kämpft, und den Familienmenschen', erklärt Kusturica. Der serbische Filmemacher bleibt ständig im Film präsent als gleichberechtigter Partner - soweit man das neben Maradona sein kann. Beide treibt der Hass gegen das 'imperialistische Amerika' ebenso um wie der Glaube an die eigene Größe. Nicht von ungefähr bezeichnet sich Kusturica selbst als 'den Maradona' unter den Filmemachern.

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