Die großen Tierwanderungen in Spanien

Die großen Tierwanderungen in Spanien

Die Transhumanz, eine Form der Fernweidewirtschaft, ist eine uralte Tradition. Im Frühsommer, wenn weite Landschaften Zentral- und Südspaniens anfangen auszutrocknen, werden Schafe, Rinder und Ziegen über Hunderte von Kilometern in die niederschlagsreicheren Gebirge getrieben. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts mobilisierte die Transhumanz in Spanien jährlich über vier Millionen Tiere. Eine dramatische Wende trat in den 60er Jahren mit der EG-Agrarpolitik ein. Die großen Tierwanderungen drohten gänzlich zu verschwinden und mit ihnen viele naturnahe Kulturlandschaften, traditionelle Wirtschaftsformen sowie zahllose Wildtiere und Pflanzen; mit dramatischen Folgen für Landschaft und Natur. Seit den 90er Jahren kämpfen Naturschützer und Hirtenvereinigungen für den Erhalt der Transhumanz, und schließlich erkannten auch Staat und Gesellschaft deren kulturelle und ökologische Bedeutung für Spanien und Europa. Viele alte Wanderwege wurden wiederbelebt, die einstigen Cañadas Reales, die königlichen Wanderwege, wieder unter gesetzlichen Schutz gestellt. Die Dokumentation begleitet Hirten und ihre Tiere - Schafe, Rinder und Kälber - auf ihrer Wanderung. Der Marsch dauert mehrere Wochen. Sie ziehen durch eindrucksvolle Landschaften von Andalusien bis hinauf ins Cuenca-Gebirge, von der Extremadura bis in die Sierra de Gredos, eines der imposantesten Gebirge Spaniens.

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