Die Freundin der Friseuse

Die Freundin der Friseuse

Nach einem handgreiflichen Streit entflieht die Friseuse Christelle ihrer unglücklichen Ehe und ihrem gewalttätigen Ehemann. Ihre Fahrt durch die Nacht endet im Fernfahrer-Motel 'Galaxy', das von der lebensfrohen Witwe Mona betrieben wird. Nicht zuletzt durch die gemeinsame Liebe für die kitschige Soap-Opera 'Le Ranch de l'Amour' , die das Geschehen im Motel widerspiegelt, werden die beiden Frauen Freundinnen. Mit der Hilfe von Mona und ihrer neuen Arbeit im Hotel gewinnt Christelle die Freude am Leben zurück und blüht in der neuen Umgebung förmlich auf. Sie entdeckt ihre kreativen Fähigkeiten und verliebt sich in den jungen Lastwagenfahrer Lucien. Doch da sind immer noch ihr demütigender Gatte, der wieder auftaucht, und ihr eigener Wunsch nach Freiheit und Eigenständigkeit, die neue Komplikationen mit sich bringen... Die Schweizer Filmemacherin Patrica Plattner inszeniert mit 'Die Freundin der Friseuse' eine sympathische und humorvolle Emanzipationsgeschichte. Statt bestehende Stereotype mit Ironie zu brechen, nutzt Plattner diese, um das Porträt zweier Frauen zu schaffen, deren Entwicklung ebenso von Zufällen wie auch von der Fähigkeit, diese anzunehmen, bestimmt wird. Zugleich wird die Handlung durch eine von den Frauen leidenschaftlich verfolgte Musical-Soap-Opera verdoppelt. Dieser parodistisch übersteigerte Film im Film reflektiert und beeinflusst das Geschehen im Motel bis hin zum Happy End. Im französischen Originaltitel heißt der Film 'Les petites couleurs' - denn es sind eben auch die Farben, die symbolisch für Veränderung stehen und helfen, die Lebensfreude zurückzubringen. Nicht nur das Motel 'Galaxy' wird zusehends bunter, sondern auch die Haare der Friseurin Christelle, ihrer Freundin Mona und ihrer Kundinnen, die sie als fahrende Coiffeuse besucht. Mit ihrer ersten Spielfilmproduktion seit dem viel kritisierten 'Le livre de cristal', 1994, gelang Plattner, die in der Zwischenzeit Dokumentarfilme drehte, ein kommerzieller Erfolg.

Bewertung

0,0   0 Stimmen