Die Freimaurer und die Musik

Die Freimaurer und die Musik

Viele bedeutende Komponisten waren Freimaurer. Auch viele Musikwerke ließen sich von den freimaurerischen Idealen inspirieren: angefangen beim einfachen Volkslied hin zur Oper oder von der Kantate bis zum Jazz. So stellt eines der berühmtesten und gleichzeitig geheimnisvollsten Kunstwerke unserer Musikgeschichte, die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart, in vielerlei Bezügen Elemente der Freimaurer dar. Natürlich in verklausulierter Form, denn nur so war es den Freimaurer-Logen möglich, im repressiven politischen und religiösen Kontext im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts bestehen zu können. In den Ursprungsjahren der Freimaurerei haben die Logen ihre Musikwerke oft direkt in Auftrag gegeben. Dabei ging es nicht nur um Musik für die Vereinigungen selbst, sondern um große öffentlich aufgeführte Kompositionen. So die 'Pariser Symphonien' von Joseph Haydn, die von der Pariser Loge 'Olympique' stammten, oder die 'Fantasia quasi Sonata' von Franz Liszt, die er später in die 'Année' eingegliedert hat. Liszt selbst war seit 1841 Mitglied der Frankfurter Loge 'Zur Einigkeit'. Noch überraschender wird diese Musikgeschichte, wenn man auf die andere Seite des Atlantiks nach Nordamerika blickt. Wenig bekannt ist, dass viele Gründungsväter und Präsidenten des Kontinents der Freiheit Freimaurer waren. Für Schwarze sah es damals allerdings ganz anders aus. Umso erstaunlicher ist es, in vielen Städten der USA afroamerikanische Logen zu entdecken, in denen der Jazz zu Hause war: Duke Ellington, Count Basie, Lionel Hampton oder Louis Armstrong. 'I am beginning to see the Light' von Ellington gewinnt, in diesem Licht betrachtet, noch eine ganz andere Dimension hinzu. Ohne einem politischen Lager anzugehören, ohne konfessionelle Bindung, waren es die Ideale der französischen Aufklärung, die bei den Freimaurern eine zentrale Rolle spielten und sie antrieben. Die Musik mit inbegriffen.

Bewertung

5,0   1 Stimme