Die Frau aus Brest

Die Frau aus Brest

Der Film ist eine Adaptation des Buches von Dr. Irène Frachon, damals am Uniklinikum in Brest, über ihren Kampf gegen die Pharmalobby und die Behörden, nachdem sie die Nebenwirkungen des Appetitzüglers Mediator und des Wirkstoffs Benfluorex aufgedeckt hatte, an denen in Frankreich über 500 Menschen, vor allem Frauen, gestorben sind. Mit unglaublichem Mut, bretonischer Sturheit und vollem Einsatz, dank der Unterstützung eines Forscherteams und nicht zuletzt auch des Rückhalts, den sie in ihrer Familie hat, welche sie über Jahre vernachlässigt, gelingt es ihr am Ende, die Rücknahme des Medikaments vom Markt zu erwirken. Dass es später zum Gerichtsprozess und einer Verurteilung des Pharmakonzerns sowie einer Entschädigung der Opfer kam, ist größtenteils dieser Ärztin zu verdanken.

Eine Frau allein gegen die Industrie, das hat schon oft im amerikanischen Kino funktioniert und gelingt auch hier, bei der französischen Regisseurin Emmanuelle Bercot ("Madame empfiehlt sich", 2013, mit Catherine Deneuve). Obwohl die echte Irène Frachon Bretonin ist, hat Bercot sie mit der Dänin Sidse Babett Knudsen besetzt, vielen bekannt als temperament- und humorvolle Politikerin aus der dänischen Serie "Borgen". Bercot, selbst Schauspielerin, lässt ihr hier viel Raum für ihren gesten- und schimpfwortreichen Kampf für Gerechtigkeit.

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