Die Brüder Humboldt und ihr Forum

Die Brüder Humboldt und ihr Forum

Alexander und Wilhelm von Humboldt waren herausragende Persönlichkeiten, Forscher und Denker der Aufklärung. Doch warum sind die Brüder Namensgeber des Humboldt Forums in Berlin?

Die Dokumentation fragt nach der Aktualität der beiden - und wird zur Entdeckungsreise. Sie begleitet die Forscher Bénédicte Savoy und David Blankenstein zu entscheidenden Orten. Orte, an denen sich schon früh die großen Themen des Lebens der Brüder erkennen lassen.

Ausgehend vom Familienwohnsitz Schloss Tegel führt der Film nach Paris, ins Baskenland, nach Freiberg und lässt viele bisher noch nie gezeigte Objekte und Bezüge entdecken.

So verschieden die beiden Brüder in Charakter und Karriere auch waren - der eine Philosoph, grenzüberschreitender Sprachforscher und preußischer Minister, der andere Naturwissenschaftler, Universalgenie und Feingeist -, so haben sie doch auch zahlreiche oft überraschende Gemeinsamkeiten: Beide haben die Französische Revolution geprägt und ihre zahlreichen Reisen. Wissensdurst war für sie eine Voraussetzung, die Welt zu begreifen, um dadurch Wege zu sich selbst zu finden. Beide waren extrem freiheitsliebende Kosmopoliten, und beide sahen die Welt als Ganzes. Alexanders Credo lautete: "Alles ist Wechselwirkung". Wilhelm, der 17 Sprachen sprach und 70 erforschte, sagte: "Erst die Summe aller Sprachen bildet die Idee der Menschheit ab" - eine Überzeugung, mit der er zur Zeit der Restauration als Politiker dramatisch scheiterte.

Die antirassistischen, ökologischen und antinationalistischen Positionen von Wilhelm und Alexander Humboldt sind heute aktueller denn je. Für Deutschlands größtes Kulturprojekt, das Berliner Humboldt Forum im Berliner Stadtschloss, soll das Denken der Brüder wegweisend sein, betonen die Gründungsintendanten Neil MacGregor und Hermann Parzinger.

Mit Spannung wird außerdem eine große Ausstellung über die beiden Brüder erwartet, die die Französin Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin und dem renommierten College de France in Paris, und der Kunsthistoriker und Museologe David Blankenstein nach ihrer erfolgreichen Schau über die Brüder Humboldt im Jahr 2014 in Paris nun für 2019 im Deutschen Historischen Museum in Berlin vorbereiten.

Auch Koryphäen der Humboldt-Forschung, unter ihnen Jürgen Trabant und Ottmar Ette, entdecken immer wieder Neues. Oder sie sind schlicht fasziniert - wie die auf Alexander von Humboldts Spuren reisende Kunsthistorikerin und Bestsellerautorin Andrea Wulf.

"Wer die Welt verstehen will, geht ins Humboldt Forum": Mit diesem Slogan werben die Macher dieses neuen Ortes für die Kulturen der Welt.

Die Dokumentation "Die Brüder Humboldt und ihr Forum" von Carola Wedel macht klar: Wer das Humboldt Forum zum Leben erwecken will, muss das Denken von Wilhelm und Alexander von Humboldt verstehen.

Der Film ist Teil der Langzeitdokumentation "Jahrhundertprojekt Museumsinsel", die im Rahmen der Medienpartnerschaft von ZDF und 3sat mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz seit 2001 entsteht. Carola Wedel berichtet seitdem jährlich mindestens einmal über die Veränderungen in Berlins historischer Stadtmitte, wo sich die Museumsinsel und das benachbarte Humboldt Forum zu einer in Europa einzigartigen Museumslandschaft entwickeln. Mehr Informationen unter www.museumsinsel.zdf.de

Bewertung

0,0   0 Stimmen