Die Bauhaus-Revolution

Die Bauhaus-Revolution

Der erste Teil befasst sich mit dem Zeitraum von 1919 bis 1933 und schildert die Geschichte des historischen Bauhauses an den drei Bauhaus-Standorten Weimar, Dessau und Berlin.

1919 wurde die Architektur- und Designschule von Walter Gropius in Weimar gegründet. Die Bauhaus-Idee, eine geradlinige und damit universelle, industrielle Ästhetik zu entwickeln, die Architektur, Design, Handwerk und Kunst vereint, war sensationell neu. Das Bauhaus wurde schnell zum Brennpunkt modernen Denkens und der Avantgarde. Dazu gehörten auch gesellschaftspolitisch neue Ansätze. So wies das Bauhaus der Frau eine vermeintlich neue, selbstbestimmte Rolle zu.

Die Architektur sollte eine Volksarchitektur sein, das Design, die Möbel erschwinglich für jedermann. Diese Vision verkehrte sich allerdings bald schon in ihr Gegenteil: Längst sind die Möbel und Designerobjekte des Bauhauses Ikonen der klassischen Moderne geworden. Wer sie sich leisten kann, weist sich damit als wohlhabend und stilsicher aus.

Architektur, Design, Kunst, Kunsthandwerk, Lehre: Die Bauhaus-Visionen umspannten alle Lebensbereiche und verbanden sie mit gesellschaftlichen Utopien. Dem spürt die zweiteilige Dokumentation von Claudius Gehr nach. Gehr porträtiert führende Köpfe der Bewegung wie die drei Direktoren des Bauhauses: Martin Gropius, den Intellektuellen, Mies van der Rohe, den Genussmenschen, und Hannes Meyer, den weniger bekannten und politischsten aller Bauhaus-Direktoren. Dabei wird deutlich, dass das Bauhaus keine doktrinär festgelegte Schule war, sondern sich durchaus individuelle Prägungen bildeten. Nicht immer war man sich eins - künstlerisch nicht, und menschlich auch nicht. Ob in Weimar, Dessau oder Berlin. Der Bewegung tat das keinen Abbruch.

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