Dianas Vermächtnis

Dianas Vermächtnis

Ehedrama, Bulimie, Selbstmordversuche: Prinzessin Diana trug intime Details in die Öffentlichkeit und erschütterte so die Monarchie. Ihr früher Tod machte sie endgültig zum Mythos. "ZDFzeit" rekonstruiert Leben und Leiden der "Prinzessin der Herzen" mit Hilfe jener Menschen, denen sich Diana anvertraute - und zeigt, wie sie ihren Feldzug gegen das Königshaus plante und vollendete. Auch 20 Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana pilgern ihre Verehrer zu ihrer Grabstätte im Park von Schloss Althorp im Herzen Englands. In einer Umfrage der BBC nach den "größten Briten" schnitt die früh verstorbene Princess of Wales besser ab als Darwin, Shakespeare oder Newton. Bis heute ranken sich unzählige Legenden und Gerüchte um ihr Leben und ihren Tod. Eines jedoch ist sicher: Mit ihrer persönlichen Geschichte hat Diana nicht nur die Windsor-Monarchie und deren Selbstverständnis wesentlich verändert, sondern auch das Lebensgefühl der britischen Nation. Diana kämpfte zeitlebens gegen das aus ihrer Sicht herzlose und wirklichkeitsferne Haus Windsor. Dabei ist Dianas Rolle bis heute umstritten. War sie beklagenswertes Opfer - oder berechnende Manipulatorin? Diana meinte, dass sie die Presse nach Belieben nutzen könnte - ein fataler Irrglaube. Die Dokumentation verfolgt die Entstehung der Biographie "Diana - ihre wahre Geschichte", die den Anfang einer Entwicklung darstellt, die schnell außer Kontrolle geriet und mit Dianas Tod 1997 tragisch endete. Es ist die erfolgreichste Biographie aller Zeiten - und der größte Skandal, den das britische Königshaus je erlebte. In Wahrheit war es Diana selbst, die intimste Details über ihre gescheiterte Ehe verriet und auf 23 besprochenen Kassetten über Mittelsmänner dem Autoren Andrew Morton überbringen ließ. Doch nicht nur die Presse, auch die Politik versuchte Diana zu nutzen. Zu Tony Blair, der sie nach ihrem Tod die "Prinzessin des Volkes" nannte, soll Diana Kontakt gesucht haben, weil sie auf eine Karriere als humanitäre Botschafterin einer neuen Labour-Regierung hoffte, mit ihrem Einsatz für AIDS-Kranke und gegen Landminen. Diana stand wie kaum eine andere für das Lebensgefühl von Cool Britannia: unkonventionell, gefühlsbetont, ewig jung - und verehrt wie ein Pop-Idol. Heute ist Diana lebendig wie nie, dank ihrer Söhne, die die Erinnerung an die verstorbene Mutter sorgsam hüten. Prinz William gelingt dies auf seine Art: Kates Verlobungsring, der Besuch am Grab vor der Hochzeit, Kindererziehung im Geiste Dianas, die Namensgebung der Tochter, der perfekt inszenierte Besuch vor dem indischen Tempel Taj Mahal, vor dem sich eine einsame Diana einst medienwirksam fotografieren ließ. Prinz Harry lebt das Vermächtnis seiner Mutter mit seiner Unberechenbarkeit und Spontaneität - und ist damit das beliebteste Mitglied des Königshauses.

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