Der Zorn junger Männer

Der Zorn junger Männer

Neun junge Männer treffen sich jeden Montagmorgen um sechs. Wer drei Mal fehlt, geht in den Knast. Sie sind zwischen 17 und 22 Jahre alt und sitzen beim Anti-Aggressivitäts-Training auf richterliche Anordnung. Ihre Verfahren wegen schwerer Körperverletzung sind vorübergehend ausgesetzt. Es geht um Intensivtäter, deren brutale Taten fassungslos und ratlos machen. Ihre letzte Chance vor dem Gefängnis ist das AAT, das Anti-Aggressivitäts-Training. Es ist ein einjähriger Prozess, den diese jungen Männer durchlaufen und durchleiden. Nichts scheint für sie schwieriger als das eigene Verhalten mit klarem Kopf zu betrachten. Wenn alles gutgeht, finden sie in ein Leben jenseits von Gewalt. Immerhin 60 Prozent der Männer schaffen es, nicht nur die Ursachen für das eigene Verhalten zu erkennen, sondern es tatsächlich zu verändern. Unterstützt wird AAT von Polizei und Justiz, weil man dort weiß, welche Gefahr von diesen Jugendlichen ausgeht.

Hochemotionale Gruppensitzungen, massive Provokationen auf dem sog. "heißen Stuhl", Konfrontation mit Rettungssanitätern, die mit den Verletzungen von Gewaltopfern zu tun haben, Grenzerfahrungen am Kletterseil in schwindelnder Höhe und Abstürze in die eigene, oft verletzte Seele. Die meisten müssen sich hier das erste Mal mit der eigenen Vorgeschichte und ihren sozialen Strukturen auseinandersetzen.

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