Der wilde Süden Frankreichs: Die Camargue

Der wilde Süden Frankreichs: Die Camargue

Der Himmel über der Camargue ist endlos weit, Land und Meer begegnen sich in einem ständigen Wechsel, Wind und Wasser sind allgegenwärtig: Die Region, im Deltagebiet zwischen kleiner und großer Rhone gelegen, ist einzigartig unter den französischen Landschaften. Mensch und Tier haben sich den besonderen Bedingungen angepasst. Als die Römer kamen, fanden sie bereits die Flamingos und die halbwilden Pferde vor, die bis heute zum Landschaftsbild gehören. Die robusten Schimmel werden auf weitläufigen Weiden gehalten, die zu den 'Manades'gehören, wie dort die Bauernhöfe heißen. Die Pferde werden auch als Arbeitstiere für die Manadiers, die Cowboys der Camargue genutzt. Die Cowboys hüten die Stiere, die am Tag des großen Festes von Arles in die antike Arena der Stadt getrieben werden. Die dort stattfindenden Stierkämpfe, 'Courses camarguaises' genannt, sind unblutig, verlangen allerdings von den jungen Männern ein hohes Maß an Schnelligkeit, Wendigkeit und Geschicklichkeit. Zum Fest gehört auch die Parade der Frauen in ihren prachtvollen Trachten, an der Spitze die 'Reine d´Arles'. Die 'Königin von Arles' repräsentiert das provenzalische Erbe, das vom berühmten Sohn der Stadt, dem Dichter und Nobelpreisträger Mistral, besungen wurde. Seit jeher zieht Arles Künstler an. Der berühmteste war Vincent van Gogh, der sich für die besonderen Lichtstimmungen der südfranzösischen Stadt begeisterte. Andere seit jeher beliebte Orte der Camargue sind Aigues-Mortes mit seinen mittelalterlichen Mauern und Les Saintes-Maries-de-la-mer, in deren Kirche die Heilige Sara von Sinti und Roma verehrt wird, unter anderem in Form einer großen Prozession zum Mittelmeer.

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