Der Weltverbesserer aus dem Westerwald - Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Der Weltverbesserer aus dem Westerwald - Friedrich Wilhelm Raiffeisen

"Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele." Das Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist auch nach mehr als 150 Jahren noch aktuell: Weltweit sind rund 800 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert. Nicht nur in der Landwirtschaft oder im Bankwesen, sondern auch in Schulen, Energieunternehmen - und sogar in der Mainzer Fastnacht. Überall begegnet man den Ideen des Sozialreformers aus dem Westerwald. Für viele japanische oder amerikanische Gruppen gehört deshalb ein Besuch seiner Wirkungsstätten zu jeder Deutschlandreise - im Ausland ist er fast so bekannt wie die Loreley. Geboren wird Raiffeisen 1818 in Hamm an der Sieg. Christliche Werte spielen bei seiner Erziehung eine große Rolle und prägen ihn ein ganzes Leben lang. Um die Not der Bauern zu lindern, gründet er im Hungerwinter 1846 den Weyerbuscher Brodverein - eine Gemeinschaft, in der sich alle einbringen. Bildung für alle und eine effektive Landwirtschaft und Straßenbau sind sein Anliegen. Mit dem Heddesdorfer Darlehenskassenverein legt er schließlich den Grundstein für die Genossenschaftsbanken. Fast zur gleichen Zeit entstehen in Sachsen Kredit - und Konsumvereine, auf Initiative von Hermann Schulze-Delitzsch, der als Abgeordneter im Reichstag das Genossenschaftsgesetz durchsetzt. Nun soll die Genossenschafts-Idee immaterielles Kulturerbe der UNESCO werden. Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich Ende November 2016 in Addis Abeba.

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